Neuinstallation von Windows 10?
Oder doch Windows 11?
Oder vielleicht doch Linux?

Grundsätzlich vorweg ein "Geheimnis" oder Überraschung:
Obwohl wir uns in der Welt von Linux bewegen, laufen unsere Workstations bzw. Notebooks unter Windows (aktuell Windows 10 22H2). Wie der geneigten Leserschaft vielleicht bekannt ist, soll der Support von Microsoft Windows 10 in knapp 2 Jahren (Stand aktuell Oktober 2025) auslaufen. Doch was macht Ihr, sollte ein Defekt an Eurem Gerät auftreten (sagen wir mal die Harddisk gibt den Geist auf). Würdet Ihr nochmals Windows 10 aufsetzen? Oder doch (mit den von uns genannten Tricks) Windows 11? Gleich neue Hardware kaufen mit Windows 11? Oder doch nur eine neue SSD und vielleicht Linux ausprobieren?

Nun, das genau ist bei uns passiert. Bei meinem Notebook (das ist ein HP EliteBook 8770w, schon 10 Jahre oder sogar älter) ist (nebst der BIOS-Batterie) die lokale Harddisk eingegangen. Also zum Computerhändler meines Vertrauens, eine neue SSD gekauft (BIOS-Batterie hatte ich daheim), eingebaut. Dann stand ich vor der Frage: soll ich wieder Windows 10 installieren, daß in 2 Jahren nicht mehr unterstützt wird? Mit den Tricks Windows 11 (denn ein 10 Jahre altes Notebook hat natürlich keine offizielle Windows 11 Unterstützung mehr). Ich kauf mir jetzt sicherlich kein neues Notebook! Hallo! Das ist ein I7 (zwar nur ein 3520m), hat 16 GB RAM, 2 HD's (jetzt je 1 TB), eine NVidia Quattro. Das absolute Supergerät! Wir sind zwar aus der Welt der (open)SUSE, aber da wird doch für Windows-Umsteiger gerade ein Linux-Mint gehypt. Das teste ich einmal!

Gesagt, getan. Linux-Mint heruntergeladen (das basiert übrigens auf Ubuntu Linux 22.04 LTS!), auf einen Stick gepackt und die Installation gemacht. Diese gestaltet sich so, daß Sie von dem Stick in ein "Test-Mint" booten und links oben dann ein Icon für die tatsächliche Installation vorfinden. Diese durchgeführt, Updates installiert, rebootet. Fehlermeldung, kein Betriebssystem gefunden. Ich gebe zu, ich war schon etwas sauer. Doch ich fand heraus, das Notebook war noch auf "Legacy" im BIOS eingestellt und scheinbar macht die Installationsroutine von Linux-Mint nur eine UEFI. Also keine Schwierigkeit, umgestellt und ich habe eine installierte Version auf dem Notebook laufen. Es wurde alles erkannt bis auf die WLAN-Netzwerkkarte und den NVidia-Treiber. Meine Drucker wurden automatisch im Netzwerk (ich habe die kabelgebundene LAN-Karte verwendet!) gefunden und installiert. Die beiden nicht erkannten Treiber nachinstalliert (war kein grobes Problem) und alles läuft! Willkommen bei einem Linux Mint 21.2 Victoria!



Die Programme die ich benötige nachinstalliert. Dies ist sehr einfach zu erledigen. Linux-Mint liefert hier die "Anwendungsverwaltung". Mit dessen Hilfe können Sie sich viele zur Arbeit notwendigen Programme komfortabel nachinstallieren.



Mein Fazit: ich finde tatsächlich für Umsteiger dieses System sehr praktikabel. Man wird sich relativ schnell zurecht finden. Anstatt des Windows-Logos als Start-Button hat man ein Linux-Mint-Logo. Das Office-Paket (in diesem Fall LibreOffice 7.3.7.2) für Bürotätigkeiten ist bereits vorinstalliert. Damit können Office-Dokumente (auch jene im DOCX oder XLSX-Format) problemlos geöffnet und bearbeitet werden. Firefox und Thunderbird für surfen und mailen ist ebenfalls out-of-the-box vorhanden. Ich habe noch das äquivalente Notepad++ (Notepadqq), Wireshark und FileZilla nachinstalliert. Klar, richtige Gamer werden keine Freude damit haben. Denn ausser dem bekannten Schach, Solitär und Reversi gibt's nicht viele (aktuelle) Games die unter Linux laufen. Da ich jedoch kein Spieler bin (nicht einmal eines besitze), tangiert mich das nicht!

Ich für mich kann jetzt nach einer Woche sagen, ich kann damit leben, meine Arbeiten durchführen. Mal sehen, was die Zukunft noch für Hürden bereithält! Schauen wir mal, ob wir spätestens in 2 Jahren alle anderen Notebooks und Workstations auch auf Linux-Mint (oder einer anderen Distribution) aufsetzen werden!