SUSE

Die SUSE Software Solutions Germany GmbH ist ein international tätiges Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Nürnberg, dessen Hauptprodukte die gleichnamige Linux-Distribution und der Kundendienst dafür sind. Nach mehreren Umfirmierungen handelt es sich wieder um eine eigenständige Geschäftseinheit, die der schwedische Finanzinvestor EQT Partners von Micro Focus übernahm.

S.u.S.E. stand als Akronym bei der im September 1992 gründeten Firma für "Gesellschaft für Software und System- Entwicklung mbH". Als erstes eigenes Linux-Produkt wurde dabei eine Erweiterung der Linux-Distribution Slackware vertrieben, die auf 40 Disketten ausgeliefert wurde. Im Mai 1996 veröffenlichte SuSE die erste eigene Distribution, basierend auf der Jurix-Distribution von Florian La Roche.

1997 eröffnete S.u.S.E. ein Büro in Oakland. 1998 wurde der Hauptsitz von Fürth nach Nürnberg verlegt; im Dezember 1998 wurde der Unternehmensname von S.u.S.E. in SuSE geändert. Im Laufe der folgenden Zeit eröffnete SuSE dann insgesamt sechs nationale und vier internationale (USA, Tschechien, Großbritannien und Italien) Niederlassungen.

Am 4. November 2003 gab Novell die Übernahme der SuSE LINUX AG zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt. Im August 2005 wurde mit dem Launch des openSUSE-Community-Projekts begonnen, die Weiterentwicklung von SUSE Linux für externe Benutzer und Entwickler zu öffnen. Novell schlug damit einen ähnlichen Weg wie Red Hat mit dem Fedora-Projekt ein. Novells zukünftige Linux-Varianten werden dann mit Hilfe der openSUSE-Community entwickelt.

Im Juli 2018 wurde SUSE an die schwedische Investitionsgruppe EQT Partners AB für 2,5 Milliarden US-Dollar weiterverkauft. Formaler Eigentümer ist hierbei eine neu gegründete Gesellschaft "Marcel BidCo GmbH" mit Sitz in München, inzwischen wird die Nürnberger SUSE Adresse als Firmensitz angegeben.

Ende 2020 gab SUSE die Übernahme des Kubernetes Spezialisten Rancher Labs bekannt.

Im 2. Quartal 2021 gab SUSE die Absicht bekannt, in eine Aktiengesellschaft umzufirmieren und Anteile im Rahmen eines IPO an die Frankfurter Börse zu bringen. Als Tag der Erstnotiz wurde der 19. Mai 2021 gewählt. Der Erstausgabepreis der Aktie betrug 30 Euro. Der Erlös aus dem Börsengang belief sich auf 1,12 Milliarden Euro. Auch nach dem IPO besitzt EQT noch rund drei Viertel der Anteile an SUSE, neue Großinvestoren beim Börsegang waren Capital Research Global Investors sowie GIC Private Limited. Das Video vom IPO haben wir hier verlinkt!

SUSE IPO VIDEO ANSEHEN?


Ende Oktober 2021 hat SUSE das auf Containersicherheit spezialisierte Unternehmen NeuVector für 130 Millionen US-Dollar übernommen.

Als Produkte bietet SUSE für Privatkunden die SuSE-Linux-Version des openSUSE-Projekts (heute LEAP bzw. Tumbleweed) an, dass im Internet frei verfügbar zum download ist. Für Geschäftskunden findet der SuSE Linux Enterprise Server (kurz SLES) Anwendung.

Zum 1. Mai 2023 übernahm der ehemalige Red-Hat-Manager Dirk-Peter van Leeuwen sein Amt als neuer CEO des Open-Source-Konzerns SUSE und löste damit Melissa Di Donato ab, die aus freien Stücken das Unternehmen verließ. Sie wolle das nächste Kapitel in ihrer Karriere aufschlagen.

Nach nur etwas mehr als zwei Jahren verabschiedet sich SuSE offenbar wieder von der Frankfurter Börse. Das geht aus einer Mitteilung des Hauptaktionärs des Linux-Softwareentwicklers, der Investmentgruppe EQT Private Equity, hervor welche am 17. August 2023 veröffentlicht wurde. Demnach beabsichtigen die schwedischen Investoren hinter SuSE, kleineren Anlegern ihre Anteile abzukaufen und das Unternehmen anschließend von der Frankfurter Börse und dem SDAX nehmen.