Eine planmäßige Besiedelung in neuerer Zeit, kann frühestens um das Jahr 1050 n. Chr. angenommen werden. Denn, noch ehe Bayern unser Gebiet im 9. Jahrhundert richtig in Besitz nehmen konnten, vernichteten die Magyaren (auch Madjaren genannt) 907 bei Preßburg deren Heer.

Zwischen 899 und 955 suchten Ungarn unser Land wiederholt heim. Alles flüchtete nach Oberösterreich, Kärnten und in die Steiermark.

Die Neugründung von Schönau dürfte unter Führung bayrischer Kolonisten, in deren Gefolge auch Franken kamen, erfolgt sein. Sie ließen sich etwa Mitte des 11. Jahrhunderts an der "Triezniccha" nieder. Als erste urkundliche Erwähnungen sind gesichert: Schönau 1179 (de Schonowe), Dornau 1349 (Dornawe), Blumau 1380 (Wismat zu Plumenaw) und Siebenhaus 1591 (zum Sibenheusern).

Neusiedler waren überwiegend Bauern, welche auch handwerkliche Fertigkeiten mitbrachten. Frühmittelalterliche Bauernhäuser hatten folgende Anordnung: Hinter dem Haus, vielfach in Holzbauweise, lag ein Baum- und Gemüsegarten. Anschließend, je nach Lage, befanden sich Äcker, Weingärten und Wiesen; sonstige Hausgründe waren oft verstreut.

Für Schönau wird vermutet, daß ursprünglich ein Großteil des wirtschaftlich genutzten Grundes Gemeinschaftsgut von Herrschaft und Gemeindeinsassen war. Dies würde sich mit neueren Ansichten decken, daß Kolonisten anfänglich "Genossenschaften" bildeten, deren Unterwerfung unter den jeweiligen "Herren" dann im Laufe der Zeit erfolgte, woraus das Urlehen entstand.

Gewöhnlich wird der Ortsname von Schönau als "redender" angesehen, erklärt sich also von selbst mit "schöne Au". Das trifft aber nur zu, wenn man an den jetzigen gepflegten Schloßpark denkt.

Das Wort Au hat einen Bedeutungswandel seither mitgemacht. Althochdeutsch "ouwa" und mittelhochdeutsch "ouwe" bezeichneten ursprünglich "wasserumflossenes Land - Flußinsel". Jene Flußinsel, auf der die Herren von Sconowe ihre Wasserburg erbauten, wird uns im Bilde des Topographen G.M. Vischer aus dem Jahre 1672 noch deutlich vor Augen geführt. Es war also die "schöne Insel", der Standplatz des festen Wasserschlosses, was wohl zur Namensgebung des heutigen Schönau führte.

Im Mundartlichen wird Schönau als "Schenau" ausgesprochen. Die einstige Ortsbezeichnung "Schönau am Steinfelde" wurde mit Erlaß des k.k. Innenministeriums vom 23. Dezember 1919 in "Schönau an der Triesting" geändert. Der neue Beisatz war allerdings schon im 19. Jahrhundert gebräuchlich gewesen.

Die verhältnismäßig späte schriftliche Nennung als "Dornawe" erfolgte in einer wallseeischen Urkunde vom Jahre 1349. Im Gegensatz zum Ortsnamen Schönau, haben wir es hier mit einer weniger lieblichen Baumflora zu tun. Mittelhochdeutsch bedeutet "dornach" Dorngebüsch, das zur Zeit der Benennung entweder von Natur aus vorhanden war, oder man hat es künstlich zu Befestigungszwecken angepflanzt.

Deutlich "redend", ja sogar "zählend" ist der Ortsname Siebenhaus. Wenn er für ihn auch heute nicht mehr zutrifft, so hatte der Weiler bis um 1820 tatsächlich nur sieben Gebäude aufzuweisen. Die derzeit bekannte Erstnennung erfolgt im Bereitungsbuch aus 1590/91 "zum Sibenheusern", und es werden dort genau sieben Häuser im Besitz des Andreas Schnätterl, Grundherrn auf Dornau, ausgewiesen. Offensichtlich sind die sieben Häuser gleichzeitig als grundherrliche Gründung etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt worden.

Schließlich wäre noch "Blumau" zu nennen. Von diesem Gebiet, das einst verschiedenen Gemeinden angehörte, besitzt Schönau einen schmalen Streifen. Blumau findet man erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1380 unter "Wismat zu Plumenaw", 1382 ist abermals von einer Wiese in der "Pluemaw niderhalb von Solichenaw" (Sollenau) die Rede.

An Schönau/Triesting grenzen folgende Gemeinden:

Im Norden Kottingbrunn, Leobersdorf
Im Westen Leobersdorf
Im Osten Günselsdorf, Sollenau und Blumau-Neurißhof
Im Süden Sollenau

Die hier veröffentlichten Texte und Bilder stammen aus dem Buch
"Alois Schabes - Die Gemeinde Schönau an der Triesting und ihre Ortsteile"