Micro Focus is now opentext

OpenText™ gibt bekannt, dass die im August 2022 angekündigte Übernahme von Micro Focus International plc, einem führenden Anbieter von unternehmenskritischer Softwaretechnologie, mit 31. Jänner 2023 abgeschlossen ist. Inwiefern sich dies jetzt auf die einzelnen Produkte auswirkt, kann im Moment noch nicht gesagt werden. Wir werden Sie jedoch mit allen aktuellen Neuigkeiten rund um dieses Thema auf dem Laufenden halten.

"Ich möchte die Kunden, Partner und Mitarbeiter von Micro Focus bei OpenText willkommen heißen", sagte Mark J. Barrenechea, CEO und CTO von OpenText. "Digitales Leben ist Leben, und mit den großartigen Produkten und Talenten von Micro Focus werden wir Unternehmen jeder Größe dabei unterstützen, ihre digitale Transformation zu beschleunigen. Mit dieser Übernahme erweitert sich die Unternehmensmission von OpenText, um Fachleuten dabei zu helfen, ihre Abläufe zu sichern, mehr Einblick in ihre Informationen zu erhalten und eine zunehmend hybride und komplexe digitale Struktur mit einer neuen Generation von Tools, darunter Cybersecurity, Digital Operations, besser zu verwalten. Diese neue Generation von Informationsmanagement-Software wird Unternehmen dabei helfen, ihre digitale Transformation zu beschleunigen und das Wachstum voranzutreiben, während gleichzeitig die Kosten gesenkt werden."

Wie wir sehen, werden die Produkte in das Portfolio von opentext integriert und umbenannt. "Micro Focus" wird durch "OpenText™" bzw. "opentext™" ersetzt. Die Novell (bzw. Micro Focus) Produkte sind ab jetzt Teil des OpenText™ Portfolios von Collaboration, OpenText™ Cybersecurity sowie Datei- und Netzwerkservices.


Micro Focus

Jenseits von Microsoft gibt es auch noch gute Produkte, die meistens günstiger im Betrieb und in der Anschaffung sind. Durch meine lange Erfahrung spreche ich hier von Produkten der Firma Micro Focus (vormals Novell).

Micro Focus wurde 1976 gegründet und konnte in den folgenden Jahren eine Führungsposition im COBOL-Markt einnehmen. Bekannt wurde das Unternehmen, weil es schon bald eine komplette COBOL-Entwicklungsumgebung für die PC-Plattform anbot, mit der Anwender COBOL-Programme flexibel auf dem PC entwickeln und sie 1:1 auf Mainframes oder andere Systeme portieren konnten.

Heute ist Micro Focus ein internationales Software-Unternehmen mit Sitz in Newbury, Berkshire, Grossbritannien. Das Unternehmen war an der London Stock Exchange gelistet und gehörte zum FTSE 100 Index. Nach der Übernahme des Softwarebereichs von Hewlett Packard Enterprise gehört Micro Focus mit einem Umsatz von 4,4 Mrd. US-Dollar zu den sieben größten Softwareunternehmen weltweit.

Die Firma Micro Focus kaufte Novell im Jahre 2014. Im Jahre 2017 entschied sich Micro Focus, die Marke Novell aufzugeben und die Produkte nun unter eigenem Namen anzubieten.

Das benötigen Sie für den Betrieb eines Exchange-Servers? Zumindest einen Domain-Controller und - da Exchange nicht auf einen Domain-Controller laufen sollte - einen weiteren Server für Exchange. Beim Micro Focus-Produkt (GroupWise) hingegen brauchen Sie grundsäzlich kein Directory; GroupWise läuft auch standalone. Es kann in späterer Folge leicht in ein eDirectory (Micro Focus) oder in ein Active-Directory (Microsoft!) eingebunden werden. Und das beste - die zumindest notwendige Lizenz für das Serverbetriebssystem (in diesem Fall ein SUSE Linux Enterprise Server) ist schon auch im Paket vorhanden; keine weiteren Zusatzkosten!

Auch die weiteren Produkte aus dem Micro Focus Portfolio sind durchwegs gut und ausgereift und bieten einen gleichwertigen Funktionsumfang wie die sogenannten "State of the Art"-Produkte der Mitbewerber. Zu erwähnen sind z.B. der Micro Focus Open Enterprise Server (mit guten Fileshare & Print Angeboten), Filr (Fileshareing direkt von Ihrem eDirectory/Active-Directory-Server aus), Vibe (Zusammenarbeit in Teams) und Domain Services for Windows (simuliert in Ihrem eDirectory ein vollwertiges AD mit Schema Level 2016). Sie sehen also, über den "Tellerrand" mal hinaus zu blicken kann sich lohnen! Sprechen Sie mich gerne an!

beliebte Produkte von Micro Focus

  • Micro Focus Open Enterprise Server (OES)
  • Micro Focus GroupWise (inkl. GroupWise Mobility Services)
  • Micro Focus Filr
  • Micro Focus Vibe
  • Micro Focus Domain Services for Windows

Attachmate

1982 in Bellevue (Washington) gegründet, produzierte die Firma Hard- und Software zur Vernetzung von Mainframe- mit PC-basierten IT-Systemen. 2004 erwarb Attachmate die Terminalemulator-Spezialisten WRQ in Seattle. Die beiden Firmen fusionierten 2005 unter dem Namen AttachmateWRQ, und Seattle wurde Firmensitz. NetIQ, 1995 in San José (Kalifornien) gegründet und spezialisiert auf Systems Management, Informationssicherheit und Kommunikation, wurde 2006 dazugekauft und die Fusion führte zur Attachmate Corporation. Am 27. April 2011 hat Attachmate den Rechnernetz-Pionier Novell für 2,2 Milliarden Dollar übernommen und damit auch die SUSE Linux GmbH in Nürnberg. SUSE soll aus der Struktur von Novell gelöst und als eigenständiger Geschäftszweig weitergeführt werden.

Am 15. September 2014 teilte das britische Unternehmen Micro Focus International mit, dass es die Attachmate-Gruppe für 1,182 Milliarden US-Dollar – in Form von eigenen Unternehmensaktien – erwerben wird – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden und der Micro-Focus-Aktionäre. Am 21. November 2014 wurde die erfolgreiche Fusion (Merger) der beiden Unternehmen bekannt gegeben.

Attachmate war nicht börsennotiert und befand sich im Besitz einer Investorengruppe, die von den Private Equity-Gesellschaften Francisco Partners, Golden Gate Capital und Thoma Cressey Bravo geführt wurde. Die Zahl der Mitarbeiter der Attachmate Group Betrug Ende 2014 über 3.000. Der Umsatz betrug rund 950 Mio. US-Dollar, was circa 840 Mio. Euro entspricht.

Novell

Das Unternehmen wurde 1979 in Provo, Utah, USA, unter dem Namen Novell Data Systems Inc. als Hardwarehersteller für CP/M-basierte Systeme gegründet. Im Jänner 1983 wurde es umbenannt in Novell Inc. Im Jahr 1983 stellte Novell ebenfalls das Multi-Plattform-Netzwerkbetriebssystem NetWare vor. Der Hersteller Novell Inc. wurde an der Nasdaq als NOVL aufgeführt.

Die Netzwerkprotokolle, die Novell entwickelte, basieren auf den Xerox Network Services (XNS), wurden aus Internet Datagram Protocol (IDP) und Sequenced Packet Protocol (SPP) weiterentwickelt und heißen Internetwork Packet Exchange (IPX) und Sequenced Packet Exchange (SPX). Datei- und Druckdienste liefen auf dem NetWare Core Protocol (NCP) über IPX ebenso wie die Routing-Informationen (RIP) und Dienstinformationen (SAP).

Während der 1980er-Jahre war Novell wirtschaftlich sehr erfolgreich. Das Unternehmen hatte mit seinem Netzwerkbetriebssystem kaum Konkurrenz und praktisch eine Monopolstellung für vernetzte PCs und konnte damit seine Produkte teuer verkaufen. Dies änderte sich jedoch in den 1990er-Jahren, insbesondere als Microsoft 1993 erstmals eine Server-Variante von Windows herausbrachte, namentlich Windows NT Advanced Server 3.1.

Mit dem Aufkauf verschiedener Unternehmen versuchte Novell, seine Marktstellung gegenüber dem neuen Konkurrenten zu behaupten. 1993 wurden die Unix System Laboratories inklusive Univel für 350 Millionen US-Dollar von AT&T gekauft. Im selben Jahr kaufte Novell auch die WordPerfect Corporation und von Borland die Tabellenkalkulation Quattro Pro.

Novell gab am 4. November 2003 die Übernahme der Suse Linux AG zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt. Die Transaktion wurde im Februar 2004 abgeschlossen. Die Suse Linux AG wurde dabei in eine GmbH umgewandelt und als Tochterunternehmen vollständig in das Partner- und Vertriebsnetz von Novell integriert. Damit wurde Novell zu einem der größten Anbieter für Lösungen um das freie Betriebssystem Linux.

Im März 2005 gab Novell den OES (Open Enterprise Server) frei. Dieser umfaßt gleichermaßen NetWare und den Suse Enterprise Server und bietet Novell-Bestandskunden die Möglichkeit einer allmählichen Migration hin zu Linux. Ferner erfolgte im Juli 2005 eine massive Unterstützung der Open-Source-Gemeinde durch Novell. Durch die betriebssystemunabhängige .Net-Framework-Plattform Mono und durch Evolution bietet Novell weitere Migrationslösungen zu Linux an. Ebenfalls ist Novell an der Entwicklung von OpenOffice.org beteiligt. Am Ende des Geschäftsjahres 2005 musste Novell jedoch Umsatzeinbußen hinnehmen und kündigte umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen an, die auch Entlassungen von Mitarbeitern einschlossen.

Seit 2007 kooperierte Microsoft mit Novell, das die Linux-Distribution SUSE vertrieb. Microsoft kann seinen Kunden SUSE Linux Enterprise Server (SLES) empfehlen, wenn ein Kunde das möchte. Im August 2007 gewann Novell einen Prozess gegen SCO. Novell wurde das Copyright an Unix zugesprochen. Im Sommer 2011 wurde dieses Urteil rechtskräftig, da SCO keinen Widerspruch mehr einlegte.

Am 22. November 2010 gab Attachmate die nahezu vollständige Übernahme von Novell für 2,2 Milliarden US-Dollar bekannt. Das von Microsoft organisierte und mit Apple, EMC und Oracle gegründete Unternehmen CPTN Holdings LLC übernahm 882 Patente von Novell. Am 28. April 2011 schloß Attachmate die Übernahme ab. Novell ist seitdem nicht mehr an der Nasdaq gelistet.