Comeback bei Broadcom: Update 3e macht VMware vSphere 8 wieder gratis verfügbar

VMware vSphere 8 ist wieder kostenlos verfügbar. Mit der Veröffentlichung des Updates 3e für VMware ESXi 8.0 können Anwender die Einstiegsversion des Hypervisors kostenfrei herunterladen. Erst im vergangenen Jahr hatte Broadcom das Angebot eingestellt. Zuletzt sorgte das US-Softwareunternehmen mit Änderungen an seinem Angebot verstärkt für Unsicherheit bei seinen Kunden. Bereits eine Woche nach der Ankündigung revidierte Broadcom seine Entscheidung, die Mindestanzahl lizenzierbarer Kerne von 16 auf 72 zu erhöhen.

Neben der Rückkehr des kostenlosen Hypervisors bringt das ESXi 8.0 Update 3e eine Unterstützung des Communication Device Class Network Control Model (CDC-NCM) im ESXi USB-Treiber. Damit will Broadcom die Kompatibilität mit HPE Gen12 iLO Virtual NIC und die Interoperabilität mit HPE Agentless Management (AMS) sowie weiteren Management-Tools verbessern. Zudem bringt das Update einen ausgeweiteten Support für vSphere Quick Boot, der nun auch Intel vRAN Baseband, Intel Platform Monitoring und AMD Instinct MI Series umfaßt. Alle Änderungen finden sich in den
Release Notes.

Nach der Übernahme von VMware im November 2023 veränderte Broadcom dessen Lizenzpolitik. Das Unternehmen ersetzte unbefristete Verträge durch ein abonnementbasiertes Modell und führte Core-basierte Lizenzmodelle ein. Ebenso bot VMware vor der Akquise eine kostenlose Version des Hypervisors vSphere an. Insbesondere bei Anwendern in Homelabs, für Ausbildungszwecke und in Testumgebungen kam sie zum Einsatz. Im Februar 2024 stellte Broadcom dieses Angebot ersatzlos ein.

Angesichts der bisherigen Fokussierung auf Großkunden überrascht die Wiedereinführung des kostenlosen vSphere Hypervisors und dürfte primär bei Einzelanwendern sowie kleinen und mittleren Unternehmen auf positive Resonanz stoßen. Zudem läßt sich dieser Schritt als Reaktion auf die breite Kritik des vergangenen Jahres werten – ob darin jedoch ein echter Kurswechsel zu erkennen ist oder es sich lediglich um ein taktisches Manöver zur Imagekorrektur handelt, bleibt offen. Die langfristigen Auswirkungen auf das VMware-Ökosystem und die Ausrichtung von Broadcoms Lizenzpolitik werden sich erst noch zeigen.