SUSE Web-Installer: Agama 17 freigegeben

Die Entwickler bei SUSE haben mit Agama 17 eine neue Version des seit über drei Jahren in der Entwicklung befindlichen neuen Installers für SUSE Linux Enterprise, openSUSE Leap und Leap Micro sowie Tumbleweed.

Die Zeit drängt, denn die Verö ffentlichung von openSUSE Leap 16 ist für den 1. Oktober geplant, SUSE Linux Enterprise 16 steht im November zur allgemeinen Verfügbarkeit an. Agama 17 oder eine Version nah daran soll dort die Installation übernehmen. Die Kritiken zum Release Candidate zu Leap 16 vom Anfang August waren insgesamt nicht berauschend, vor allem, was die Ablösung von YaST angeht.

Agama wurde für v17 an vielen Stellen überarbeitet. Beginnend mit der Web-Benutzeroberfläche wurde die Seite zur Anzeige und Konfiguration kabelgebundener Schnittstellen überarbeitet, um die Übersichtlichkeit zu verbessern und die Situation, in der sich mehrere Geräte die Verbindung teilen, korrekt darzustellen.

Die Seite für die Einrichtung des Storage soll im Abschnitt Installation Devices nun auf den ersten Blick besser erfassbar sein. Die Entwickler bezeichnen dies als Zwischenschritt zum angestrebten Endergebnis. Neben der Möglichkeit, eine Festplatte oder ein bereits vorhandenes RAID-Gerät direkt zu verwenden, ohne Partitionen zu erstellen, wurde eine neue Option zum erneuten Scannen des Systems geschaffen. Diese Option hilft, wenn neue Hardwaregeräte angeschlossen oder neue logische Geräte wie RAIDs oder LVM-Volume-Gruppen erstellt wurden oder der Benutzer eine zweite Chance zur Eingabe eines Verschlüsselungspassworts benötigt.

Bisherige Versionen von Agama haben stets die Konfiguration des Linux-Kernel-Sicherheitsmoduls SELinux erzwungen. In der neuen Version lä,ßt sich die Installation von SELinux abwählen oder alternativ AppArmor als LSM installieren.

Das volle Potenzial von Agama über die Optionen des Web-Interface hinaus erschließt sich über die JSON-Konfiguration, etwa wenn es um unbeaufsichtigte Installationen geht. Für Agama 17 wurde die Möglichkeit geschaffen, VLAN-Schnittstellen zu konfigurieren. Diese Version bietet auch mehr Flexibilität bei der Definition der Liste der zu installierenden Software. In früheren Versionen war es nur möglich, eine ganze Liste anzugeben, die die Standardliste der vom Produkt definierten optionalen Muster ersetzen sollte. Jetzt ist es möglich, diese Liste zu ändern, indem man einfach bestimmte Muster hinzufügt oder entfernt. Weitere Änderungen zu Agama 17 finden sich in einem Blogeintrag des Agama-Projekts.

Statement von WITS.AT:

Bis jetzt konnte uns Agama auch nicht überzeugen, allerdings waren das bis dato ja nur RC's. Deswegen geben wir Agama eine Chance; wir werden nach Veröffentlichung von openSUSE Leap 16 Ihnen unsere Eindrücke vermitteln!