openSUSE-Installer Agama 15 freigegeben
Ende April haben die Entwickler von openSUSE mit v15 eine neue Version von Agama, dem neuen webbasierten Installer, freigegeben, an dem das Projekt seit über drei Jahren arbeitet.
Die Ankündigung fasst die Fortschritte von Agama 14 und 15 zusammen, da v14 zwar veröffentlicht wurde, man aber vergessen hat, es öffentlich anzukündigen.
Viele Verbesserungen flossen in die Nutzerfreundlichkeit der Web-Oberfläche, die für die Installation von Leap, MicroOS, Slowroll und Tumbleweed ausgelegt ist. So kam es bei den vergangenen Ausgaben vor, daß Tester die Spracheinstellungen und Tastatur-Layouts des Installers und der Installation nicht gut unterscheiden konnten und es zu Verwechslungen kam. Der Pull Request für die Änderungen erläutert die Problematik bei der Lokalisierung im Detail.
Der Netzwerkbereich der Web-Oberfläche erhielt ebenfalls viele Verbesserungen bei der Benutzerfreundlichkeit, insbesondere hinsichtlich der Konfiguration von WLAN-Verbindungen. Auch hier sind die einzelnen Änderungen zu zahlreich, um sie hier aufzulisten, aber sie können in der Beschreibung des Pull-Requests auf Github nachgelesen werden.
Bei Installern ist die benutzerfreundliche Darstellung der oft vielfältigen Optionen der Speicherkonfiguration besonders wichtig. Hier wurden für v14 die Kontextmenüs für mehr Klarheit bei den einzelnen Aktionen überarbeitet. Agama 15 stellt einen Schritt vorwärts in der Art und Weise dar, wie die Festplatten und Partitionen im Zielsystem ausgewählt und kombiniert werden.
Während die interaktive Unterstützung von iSCSI– und DASD-Konfigurationen (Direct Access Storage Device) in unbeaufsichtigten Set-ups bereits in früheren Agama-Versionen vorhanden war, wurde die seit Langem geforderte automatische Unterstützung für diese Speichertypen mit v15 umgesetzt.
Die neue Agama-Version bietet zudem die erste voll funktionsfähige Implementierung von mdraid
. Damit können Anwender RAID0 und RAID1 inklusive Verschlüsselung während der Installation konfigurieren. Zudem wurde die Sucheigenschaft überarbeitet, um Installationen dynamisch einzelnen Festplatten auf der Grundlage von Attributen wie Größe oder Partitionsanzahl zuordnen zu können.
Wenn es um das Hinzufügen neuer Optionen bei einem Installer geht, so gilt es, im Sinn einer zu vermeidenden Überfrachtung der Oberfläche zu überdenken, welche Optionen über die Web-Oberfläche verfügbar sein sollen und welche nur über die Kommandozeile oder eine Konfigurationsdatei angeboten werden.
Ein Beispiel ist die mit Agama 14 eingeführte Möglichkeit, Erweiterungen über das Webinterface anstatt wie bisher über die Kommandozeile zu registrieren. Diese Erweiterungen ermöglichen es, SUSE Linux Enterprise gleich bei der Installation des Systems weitere Funktionen hinzuzufügen. Agama 15 bietet außerdem mehr Optionen für den Umgang mit selbstsignierten Zertifikaten für SUSE-Kunden, die Subskriptionen in ihrem eigenen internen Netzwerk verwalten.
Agamas Kommandozeilen-Tools wurden um den Befehl agama monitor
ergänzt, der verwendet werden kann, um sich mit jeder laufenden Installation zu verbinden und den Prozess zu verfolgen. Weitere Verbesserungen sind der Release-Ankündigung zu entnehmen. Zum Test des aktuellen Stands des Agama-Installers steht ein ISO-Image bereit.