BSI: Neue Sicherheitsstandards für Webmailer
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat am 24. November 2025 ein Whitepaper mit dem Titel Anforderungen an sichere, transparente und benutzerfreundliche Webmail-Dienste veröffentlicht. Darin fordert es Webmail-Anbieter auf, mehr Verantwortung für die IT-Sicherheit ihrer Dienste zu übernehmen, da viele Anbieter derzeit nur schwache Sicherheitsmaßnahmen wie den reinen Passwortzugang ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung anbieten.
BSI definiert Maßstäbe für Webmail-Sicherheit.
- Webmail-Dienste sollen Sicherheitsmaßnahmen nicht als Zusatzfunktion, sondern als Standard integrieren (Security by Design und Security by Default).
- Verbindliche Einführung sicherer und nutzerfreundlicher Authentifizierungsverfahren wie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und moderne Passkeys.
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) soll direkt im Webmailer durch offene Standards wie OpenPGP oder S/MIME realisiert werden, inklusive automatisierter Schlüsselverwaltung.
- Transportverschlüsselung mittels Technologien wie DANE und MTA-STS zur Abwehr von Man-in-the-Middle-Angriffen.
- Mehrschichtiger Schutz vor Spam und Phishing, wobei Verantwortung nicht auf die Nutzer abgewälzt wird. Backend-Mechanismen (SPF, DKIM, DMARC) sollen obligatorisch sein, ergänzt um benutzerfreundliche Meldefunktionen.
- Transparenz in Sicherheitsfunktionen und benutzerfreundliche Account-Wiederherstellung sind weitere zentrale Anforderungen.