Störung bei Microsofts Cloud: Ausfälle bei Outlook und Co. gemeldet

Aktuell kommt es offenbar weltweit zu Ausfällen bei Microsofts Cloud-Diensten, darunter Microsoft 365, Minecraft, dem XBox-Netzwerk und den Maildiensten des Redmonder Konzerns. Auf seiner Statusseite und in einem Posting bei X bestätigt Microsoft, Probleme bei seinem weltweiten CDN "Front Door" zu untersuchen.

Auf der Statusübersicht des Konzerns heißt es: "Wir untersuchen Meldungen eines Problems, das Dienste von Microsoft Azure und Microsoft 365 betrifft, inklusive Auswirkungen auf das Microsoft 365 Admin Center und andere Dienste [..]. Wir untersuchen Telemetriedaten, um die Ursache des Problems zu isolieren und unsere nächsten Schritte zur Fehlerbehebung festzulegen."

Gegen 17:35 aktualisierte der Konzern zudem die Statusseite und macht gemäß dem alten Admin-Motto "It's always DNS" Probleme mit der Namensauflösung für die Ausfälle verantwortlich. Man habe erste Gegenmaßnahmen ergriffen.

Auf der Plattform X mehren sich derweil die Berichte betroffener Microsoft-Kunden. Offenbar handelt es sich um ein weltweites Problem – Nutzer in den Vereinigten Staaten sind ebenso betroffen wie solche in Europa. Auch aus Deutschland gibt es Meldungen von Problemen. Hierzulande zeigen Portale wie "Allestörungen" eine deutlich erhöhte Anzahl an Ausfallmeldungen. Einer der betroffenen Dienste ist das CDN "Front Door", das bestätigt der Azure-Support auf X.

Auch anderthalb Stunden später hat sich die Situation noch nicht deutlich beruhigt. "Wir arbeiten daran, ein Problem mit Azure Front Door zu beheben, das die Verfügbarkeit einiger Dienste beeinträchtigt", bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens. Zu Hintergründen und Ausmaß des Ausfalls will sich Microsoft auf Nachfrage nicht äußern. Das Unternehmen empfiehlt seinen Kunden, die Informationen auf den Statusseiten zu beachten.

Laut diesen ist offenbar eine Fehlkonfiguration im Dienst "Azure Front Door" für die Probleme verantwortlich und Microsoft macht diese nun rückgängig. Wie lange das dauert, vermag man in Redmond nicht vorherzusagen.

Mittlerweile schlägt der Konzern betroffenen Kunden vor, auf das Content Delivery Network vorerst zu verzichten und Inhalte direkt von den nachgelagerten Servern ausliefern zu lassen (den sogenannten "Origins"). Ein womöglich hochriskanter Tipp, erfüllen CDNs neben der Lastverteilung doch auch wichtige Aufgaben wie die Reduktion von Bot- und Angriffsvolumen sowie das Zwischenspeichern häufig abgerufener Inhalte. Origin-Server könnten mit der Übernahme all dieser Zusatzarbeit überlastet sein – ein selbst auferlegter Denial-of-Service-Angriff.

Die von Microsoft zu dem Thema verlinkte Hilfeseite hat zudem ebenfalls mit Lastproblemen zu kämpfen und bestand kurz nach 19 Uhr deutscher Ortszeit nur aus einer Wartungsmeldung.

Update 30. Oktober 2025, 00:05 Uhr:
Probleme bei Microsofts Content Delivery Networks namens Azure Front Door sorgen derzeit für weltweite Störungen und Ausfälle. Dies betrifft nicht nur Microsofts eigene Dienste wie webbasierte Office-Software, E-Mail, Xbox oder Minecraft, sondern auch zahlreiche Kunden, darunter Banken, Energieversorger und vernetzte Kraftfahrzeuge. Die gute Nachricht: bis 00:20 Uhr mitteleuropäischer Zeit sollte Front Door wieder gerade in den Angeln hängen.

Das teilt Microsoft mit. Die Ursache der Ausfälle ist offenbar eine Fehlkonfiguration. Denn Microsoft hat auf die letzte noch funktionierende Konfiguration zurückgegriffen, um der mißlichen Lage Herr zu werden. "Wir stellen gerade Netzwerkknoten wieder her und routen den Datenverkehr über funktionierende Knoten", schildert der Datenkonzern. Mit fortschreitender Neuausrichtung würden die Kunden Verbesserungen sehen.

"Wir erwarten, daß die Wiederherstellung bis 23:20 Uhr Weltzeit am 29. Oktober 2025 erfolgt", schreibt Microsoft - also 00:20 Uhr am 30. Oktober mitteleuropäischer Zeit. Gut zwei Stunden davor möchte Microsoft einen weiteren Lagebericht veröffentlichen.

Während der Reparaturarbeiten können Kunden keine Konfigurationsänderungen vornehmen, betont Microsoft. Sobald diese freigegeben würden, werde es die Kunden in Kenntnis setzen. Unterdessen stellt der Dienstleister seinen Kunden anheim, vorübergehend auf das Content Delivery Network zu verzichten. Mittels Azure Traffic Manager könne der Datenverkehr auf die Ursprungsserver geleitet werden. Das ist dann vielleicht nicht so flott, funktioniert aber. Allerdings werden dabei die IP-Adressen der Ursprungsserver offengelegt.