GameOS 1.0: Linux-Gaming-Betriebssystem stabil

Das auf Linux basierende Gaming-Betriebssystem GameOS von der Firma Playtron hat mit Version 1.0 den Status einer angeblich stabilen Veröffentlichung erreicht. Es läßt sich nun auf Geräten wie dem Steam Deck oder anderen portablen PCs einsetzen.

GameOS verfolgt das Ziel, PC-Gaming zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Dazu bündelt es Titel aus verschiedenen Stores wie Steam, Epic und GOG in einer gemeinsamen Oberfläche. Kompatibilitätswerkzeuge wie Proton sind direkt integriert. Das System unterstützt sowohl native Linux-Spiele als auch Windows-Titel und ist auf möglichst viele Hardwarekonfigurationen ausgelegt – eine plug-and-play-Plattform für Gamer also.

Die jetzt veröffentlichte stabile Version bringt eine Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen mit sich. Spiele werden automatisch geprüft und mit Bewertungen wie "Verifiziert" oder "Spielbar" versehen. Grundlage hierfür sind reale Spieldaten aus der Praxis. Das erinnert an das Verifizierungsprogramm von Valve, allerdings ist unklar, wie Playtron seine Einstufungen genau durchführt.

Ein zentrales Merkmal ist die verbesserte Store-Integration. Nutzer können Spiele aus verschiedenen Quellen wie Steam, dem Epic Games Store und GOG durchsuchen und miteinander vergleichen. Auch ein QR-Code-System zur schnellen Verlinkung wurde integriert.

Zudem wurde die Spielunterstützung deutlich ausgeweitet. Neben regulären Titeln lassen sich auch "delisted" Spiele, alte DOS-Klassiker und native Linux-Titel problemlos einbinden. Dies dürfte vor allem Nutzer interessieren, die ihre Spiele außerhalb der offiziellen Stores verwalten.

Die Integration des Epic Games Store wurde ebenfalls überarbeitet. Der Login-Prozess erfolgt direkt über ein eingebettetes Webfenster, was für mehr Komfort sorgen dürfte – auch wenn noch offen ist, wie lange die Login-Sitzung gültig bleibt.

Bei der Darstellung der Spieledaten wurde aufgeräumt. Fehlerhafte oder doppelte Einträge sollen nun deutlich seltener auftreten, was die Übersichtlichkeit erhöht.

Auch sprachlich wurde GameOS erweitert: die Benutzeroberfläche unterstützt jetzt zehn Sprachen und ist in über zwanzig Regionen einsetzbar. Japanisch ist dabei ebenfalls mit an Bord.

Neu hinzugekommen sind zudem sogenannte Container für lokale Spieleinstallationen. Außerdem läßt sich optional die Krypto-Wallet Sui integrieren, die aus dem Web3-Umfeld stammt. Dieser Teil des Systems ist jedoch nicht verpflichtend und kann bei Desinteresse ignoriert werden.

Trotz des stabilen Release-Status weist GameOS 1.0 noch einige bekannte Probleme auf. Dazu zählen kleinere Unstimmigkeiten in der Benutzeroberfläche, fehlerhafte Bluetooth-Verbindungen sowie Darstellungsprobleme bei der Nutzung externer Bildschirme. Auch nach dem Aufwachen aus dem Ruhemodus kann es vereinzelt zu Leistungseinbrüchen kommen.

Zudem bestehen weiterhin Kompatibilitätsprobleme auf bestimmter Hardware. Besonders bei Systemen mit NVIDIA-Grafikkarten sowie bei einigen DirectX-12-Spielen treten immer wieder Schwierigkeiten auf.

Das ISO-Image von GameOS kann ab sofort heruntergeladen werden. Dort finden sich auch spezifische Installationsanleitungen für verschiedene Geräte.