Acht Jahre nach Jennis Verschwinden: Ex-Freund gesteht Mord

09. Dezember 2025

Seit Jahren bewegt ein ungeklärtes Verschwinden ganz Österreich: im Jänner 2018 verschwindet die damals 21-jährige Jennifer "Jenni" Scharinger spurlos aus ihrer Wohnung in Wien-Brigittenau. Nun, fast acht Jahre später, kommt plötzlich Bewegung in den Fall. Laut Krone taucht ihr Ex-Freund auf einer Polizeistation im Waldviertel auf und gesteht die Tat.



Die beiden waren früher ein Paar, die Beziehung galt laut Polizei jedoch als zerrüttet. Schon kurz nach ihrem Verschwinden geriet der Ex-Freund ins Visier der Ermittler. Er soll im Internet nach K.-O.-Tropfen gesucht haben und war kurz nach dem Verschwinden mit seinem Auto in abgelegenen Gegenden Niederösterreichs unterwegs.

Trotzdem blieb er jahrelang auf freiem Fuß, denn es fehlten die entscheidenden Beweise – vor allem die Leiche. "Keine Leiche, keine Anklage", hieß es damals. Der Verdächtige beteuerte laut Krone: "Ich bin überzeugt, daß sich meine Freundin freiwillig ins Ausland abgesetzt hat."

Auch eine Belohnung von 50000 Euro führte zu keinen neuen Hinweisen. Erst ein aktueller Fall häuslicher Gewalt brachte neue Dynamik in die Ermittlungen: der Mann soll seine aktuelle Partnerin bei einem Streit schwer verletzt haben. Daraufhin nahm die Polizei ihn erneut ins Visier – und befragte ihn wieder zum Verschwinden von Jenni.

Laut Medienberichten tauchten neue Indizien auf. So soll er im privaten Umfeld wiederholt über den "perfekten Mord" gesprochen haben. Zunächst stritt er weiterhin alles ab. Dann die Wende: am Sonntag stellte er sich in Waidhofen an der Thaya, einen Tag später legte er laut Polizei im Wiener Landeskriminalamt ein Geständnis ab.

Am Montag begleiteten ihn Ermittler zu möglichen Ablageorten. In der Nähe von Allentsteig wurden am Abend menschliche Überreste gefunden. Ob es sich tatsächlich um Jenni handelt, sollen weitere Untersuchungen klären. Am 9. Dezember um 12:30 Uhr will die Polizei bei einer Pressekonferenz neue Details bekannt geben.

Update 13:30 Uhr

Die Ermittlungen, die nie abgebrochen worden waren, wie bei einem Pressegespräch Dienstagmittag betont wurde, hatten heuer neue Ansätze durch eine Sprachnachricht erhalten. Der Verdächtige habe in einem Chat "detailliert geschildert", wie er sich einer Leiche entledigen würde, ohne verdächtige Spuren zu hinterlassen, berichteten die Ermittler. Danach sei der Mann erneut im Fokus gestanden.

Vergangene Woche, bei einer neuerlichen Einvernahme, sei er wohl bereits knapp vor dem Geständnis gewesen, sagte Winkler. Aber erst am vergangenen Wochenende stellte sich der 32-jährige bei einer Waldviertler Polizeiinspektion, seiner Aussage folgte unmittelbar die Festnahme. Schlußendlich führte er die Ermittler auch zum Ablageort der Leiche von Jennifer "Jenni" Scharinger.

Nunmehr soll der 32jährige laut "Kronen Zeitung" seine derzeitige Lebensgefährtin bei einem Streit körperlich angegriffen haben, die Frau wurde verletzt. Der Mann wurde von der Polizei dazu befragt - und auch zum Vermisstenfall um seine Ex-Freundin. Zunächst bestritt er erneut, etwas mit dem Verschwinden seiner damaligen Lebensgefährtin zu tun zu haben. Erst im Oktober hatte die Familie der Vermissten für Hinweise, die zur Klärung führen, rund 50000 Euro ausgelobt. Erneut war auch ein Foto von Jennifer veröffentlicht worden.

Update 13:35 Uhr

Der Druck der Ermittlungen dürfte dem mutmaßlichen Täter aber doch zugesetzt haben, denn am Sonntag, 7. Dezember, besuchte der Mann das Polizeirevier und legte nach Angaben der Ermittler dann doch ein umfassendes Geständnis ab. Nach seiner Darstellung kam es am Morgen des 22. Jänner 2018 zu einem Streit, weil Jennifer sich trennen wollte. Dabei sei es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, in deren Verlauf er sie von hinten gepackt und gewürgt habe, bis sie starb.

Er gab demnach an, den Leichnam entkleidet in einem Koffer zu einem Feldweg im Raum Großweikersdorf gebracht zu haben. Dort habe er ihren Körper in einem Windschutzgürtel mit Ästen und Zweigen bedeckt. Wenige Wochen später, im März 2018, versetzte er die Leiche laut eigener Aussage ein weiteres Mal – aus Angst vor Handyortungen und neuen Ermittlungen, wie es vonseiten der Wiener Ermittler heißt.

Der Beschuldigte brachte sie in den Bereich eines militärischen Truppenübungsplatzes, einer Einfahrt, die für Zivilpersonen nicht frei zugänglich ist. Er wickelte den Körper in Planen, legte ihn dort ab und bedeckte ihn erneut mit Geäst. Eingegraben habe er die Leiche aber nicht. An diesen Ort sei er danach nie wieder zurückgekehrt, erklärte der Beschuldigte gegenüber der Polizei.

Nach seinem Geständnis führte er die Ermittler an den Ablageort am Truppenübungsplatz Allentsteig. Dort fanden die Ermittler schließlich sterbliche Überreste von Jennifer.

Der 32-jährige wurde nach seinem Geständnis festgenommen, nach Wien überstellt und befindet sich aktuell in der Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft wegen Verdunkelungsgefahr. Die Staatsanwaltschaft ermittelt dazu wegen Mordes.

Noch ausständig sind ein psychiatrisches Gutachten zur Zurechnungsfähigkeit und Gefährlichkeit des mutmaßlichen Täters und eine weitere Auswertung von elektronischen Geräten. Gegen ihn gab es in den Jahren nach dem Verschwinden mehrmals polizeiliche Intervenierungen, unter anderem wegen eines Betretungsverbots nach einem Vorfall mit einer späteren Partnerin. Bereits 2019 befand er sich zudem in psychiatrischer Behandlung.


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