Top-Ergebnis: Kickl mit 96,94% als FPÖ-Chef bestätigt

Während drinnen die Korken knallten, sorgten draußen Aktivisten für Aufregung: der FPÖ-Parteitag in Salzburg war an Dramatik kaum zu überbieten. Herbert Kickl wurde mit einem fast schon nordkoreanisch anmutenden Ergebnis von 96,94 Prozent als Parteichef bestätigt, doch die Veranstaltung wurde von Protesten und einem unglücklichen Zwischenfall überschattet.

Noch bevor der Parteitag überhaupt richtig begonnen hatte, sorgten zwei Aktivisten für einen spektakulären Eklat. Wie oe24.at berichtet, seilten sich die beiden vom Dach des Eingangs der Messehalle ab. Mit einer Regenbogenfahne und einer Palästina-Flagge ausgestattet, machten sie lautstark auf ihren Unmut aufmerksam. Die Aktion erforderte den Einsatz der Berufsfeuerwehr, die die Störer schließlich vom Dach holte. Auch im Umfeld der Messe versammelten sich Demonstranten, die ihren Protest gegen die FPÖ und ihren Kurs zum Ausdruck brachten.

Die Aufregung beschränkte sich jedoch nicht nur auf das Außengelände. Im Saal selbst kam es zu einem schockierenden Unfall. Der Nationalratsabgeordnete Hubert Fuchs stürzte unglücklich von einer Treppe auf der Bühne. Der Vorfall war so schwerwiegend, daß Fuchs verletzt mit der Rettung abtransportiert werden musste, wie aus Berichten hervorgeht.

Ungeachtet des Tumults zeigte sich Herbert Kickl in seiner Rede kämpferisch und gab die Marschrichtung vor: er will "Volkskanzler" werden. Vor rund 850 Delegierten scho&szilg; er scharf gegen die amtierende Regierung und malte das Bild einer "Festung Österreich". Er beschwor die Idee einer "Dritten Republik" und nahm dabei Anleihen bei historischen Figuren wie Thomas Jefferson und sogar beim Apostel Paulus, von dem er sich "Glaube, Hoffnung und Liebe" für die Bevölkerung borgen wolle. Kickl machte deutlich, daß seine Feindbilder dieselben geblieben sind: die Asylpolitik, der "Regenbogenkult" und die "Verliererkoalition" in Wien.

Mit dem Rekordergebnis im Rücken geht Kickl gestärkt aus diesem turbulenten Parteitag hervor. Trotz des verpassten Kanzleramts nach der letzten Wahl sieht er sich und seine Partei auf dem richtigen Weg, den Abstand zu den anderen Parteien weiter zu vergrößern. Die lauten Proteste vor der Tür zeigen jedoch, daß sein Kurs das Land weiterhin tief spaltet.

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