Flüge drohen wegen Kerosin-Mangels auszufallen
Am Hamburger Flughafen kann es an den nächsten Tagen wegen Kerosin-Mangels zu Verspätungen und Flugplan-Änderungen kommen. Davor warnt der Airport auf seiner Homepage. Alle Fluggesellschaften seien "von einem unvorhergesehenen Kerosin-Lieferengpass" betroffen. Der Engpass dauert an.
Flughafen-Sprecherin Katja Bromm: "Passagiere werden gebeten, ihren Flugstatus im Blick zu behalten und sich bei Umbuchungen oder Stornierungen an die Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaften oder ihren Reiseveranstalter zu wenden." Der Flughafen Hamburg hat 14,8 Millionen Passagiere pro Jahr.
"Zurzeit läuft der Flugbetrieb stabil. Wir gehen jedoch davon aus, daß es in den nächsten Tagen zu Flugplan-Änderungen und Verspätungen am Hamburg Airport kommen kann", teilte die Airport-Sprecherin weiter mit. Ob davon auch andere Flughäfen betroffen sind, ist noch unklar.
Genauere Informationen zu Ursache, Ausmaß und möglicher Dauer der Kerosin-Einschränkungen liegen laut Flughafen nicht vor. Es gebe laut Flughafen derzeit jedoch keine Hinweise darauf, daß Sabotage oder terroristische Aktivitäten im Spiel sein könnten.
Der Lieferengpass bestehe seitens der Raffinerie Heide (Schleswig-Holstein). Lieferanten und Airlines arbeiteten derzeit mit Hochdruck an einer Lösung. Lieferung, Betankung und Lagerung werde zwischen den Airlines und der Raffinerie geregelt. Der Flughafen sei nicht direkt involviert.
Christian Kunsch, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport: "Wir sind selbst Betroffener dieser Lage. Das ist wie im Straßenverkehr: der Betreiber der Autobahn ist nicht in der Verantwortung, wann und ob die Tankstellen an den Rastplätzen beliefert werden."
Nach einem Bericht von "aeroTelegraph" werde das Problem und die Auswirkungen auf Flugreisen bis zum nächsten Dienstag bestehen. Interne Mitteilungen gehen sogar von einer Dauer bis zum 18. Oktober aus, schreiben die Flugexperten. Flughafen-Sprecherin Bromm sagt auf Anfrage: "Wann der Lieferengpass und dessen Auswirkungen beendet sein werden, ist derzeit nicht bekannt."
Demnach hätten in der Raffinerie Heide am Montag Wartungsarbeiten und ein sogenannter TÜV-Stillstand begonnen. Ob diese im Zusammenhang mit dem Lieferengpass stehen, ist derzeit noch unklar.
Die Raffinerie Heide ist an zwei Standorten in Hemmingstedt (bei Heide) und Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) vertreten, die durch eine 32 Kilometer lange Pipeline miteinander verbunden sind. Hauptprodukte sind Dieselkraftstoff, Heizöl und Kerosin. Mit einer Gesamtkapazität von 4,5 Millionen Tonnen versorgt sie vor allem den Norden Deutschlands. Das Tanklager hat eine Kapazität von 460000 Tonnen.