Wien-Magnet Mindestsicherung: neue Studie enthüllt, was Flüchtlinge wirklich in die Hauptstadt zieht
Eine brisante Studie des Arbeitsmarktservice (AMS) wirft ein neues Licht auf die Binnenwanderung von Flüchtlingen in Österreich. Der Bericht mit dem Titel "Neue Geflüchtete aus Syrien am österreichischen Arbeitsmarkt" zeigt deutlich: Wien ist und bleibt der Anziehungspunkt Nummer eins. Doch was sind die wahren Gründe für diesen unaufhaltsamen Sog in die Bundeshauptstadt? Die Ergebnisse liefern eine klare Antwort.
Einer der Hauptgründe für den Umzug nach Wien sei demnach die Höhe der Sozialleistungen. Insbesondere für Personen, die lediglich subsidiären Schutz genießen, macht dies einen gewaltigen Unterschied. Während sie in den meisten anderen Bundesländern nur die niedrigere Grundversorgung erhalten, winkt in Wien die volle Mindestsicherung.
In der AMS-Studie kommen die Betroffenen selbst zu Wort. "Services und finanzielle Unterstützungsleistungen sind in Wien besser als in anderen Bundesländern", zitiert der Bericht einen syrischen Befragten. Ein anderer wird noch deutlicher: "Aufgrund meines subsidiären Status bin ich nach Wien gekommen. Wien bietet mir eine bessere finanzielle Unterstützung." Diese Aussagen belegen, was viele schon lange vermuteten: der finanzielle Anreiz spielt eine zentrale Rolle bei der Wahl des Wohnortes.
Doch die Finanzen sind nicht der einzige Lockruf. Die Studie, für die 53 syrische Staatsangehörige in Interviews und Fokusgruppen befragt wurden, nennt weitere entscheidende Vorteile Wiens. Die deutlich bessere Infrastruktur im Vergleich zu ländlicheren Regionen ist ein wichtiger Punkt. Auch die Aussicht auf schnellere Asylverfahren und damit einen rascheren Zugang zu Deutschkursen macht die Hauptstadt attraktiv.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das soziale Netz. Viele Flüchtlinge ziehen dorthin, wo bereits Freunde und Familie leben. Diese bestehende Community bietet Halt und erleichtert die ersten Schritte in einem neuen Leben.
Trotz der Anziehungskraft der Sozialleistungen wird in dem Bericht auch ein anderer Wunsch deutlich. Ein Befragter relativiert die Situation, indem er darauf hinweist, daß man sich in Wien trotz der vollen Mindestsicherung um alles, inklusive der teuren Miete, selbst kümmern muß. Sein klares Ziel, das er mit vielen teilt: "Ich will nicht von Sozialleistungen abhängig sein, sondern will arbeiten und mein eigenes Geld verdienen." Ein Wunsch nach Selbstbestimmung, der zeigt, daß der Bezug von Sozialleistungen für viele nur eine vorübergehende Notwendigkeit sein soll.