Österreich verarmt: Inflation steigt auf 4,1 Prozent

Besonders deutlich zeigt sich der Anstieg bei der Energie: mit +5,9 Prozent verteuerte sich dieser Bereich im Vergleich zum Vorjahr spürbar stärker als im Juli (+4,2 Prozent). Die Gründe sind laut Statistik Austria weniger preisdämpfende Effekte bei den Treibstoffpreisen sowie weiter steigende Stromkosten.

Damit kehrt ausgerechnet jener Faktor zurück, der in den vergangenen Jahren bereits massiv zur Teuerung beigetragen hat – ein Alarmsignal für Haushalte und Wirtschaft.

Neben Energie bleiben auch Lebensmittel, Alkohol und Tabak ein Preistreiber. Diese Ausgabengruppe kletterte im August um 5,0 Prozent. Der wöchentliche Einkauf im Supermarkt bleibt damit für viele Familien ein spürbarer Kostenfaktor.

Noch stärker schlugen allerdings die Dienstleistungen zu Buche: sie legten um 4,7 Prozent zu und waren damit der größte Einzelbeitrag zur Gesamtteuerung. Ob Friseurbesuch, Gastro-Rechnung oder Urlaub – Dienstleistungen wirken sich quer durch den Alltag aus.

Die sogenannte Kerninflation, die ohne schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise berechnet wird, lag im August bei 3,8 Prozent (Juli: 3,4 Prozent). Das zeigt: auch unabhängig von Energiepreissprüngen ist das allgemeine Preisniveau noch deutlich erhöht.

Im EU-weit vergleichbaren HVPI (harmonisierter Verbraucherpreisindex) verzeichnete Österreich ebenfalls +4,1 Prozent im Jahresabstand. Gegenüber Juli stieg der HVPI um 0,3 Prozent.

"Das ist der höchste Wert seit März 2024. Fast alle Ausgabengruppen trugen zu diesem Anstieg bei", erklärte Statistik-Austria-Generaldirektorin Manuela Lenk. Sie verweist damit auf die Breite des Preisanstiegs: von Energie über Dienstleistungen bis zu Industriegütern (+2,1 Prozent) verteuerten sich nahezu alle Bereiche.

Die Rückkehr der Energie als Preistreiber ist besonders heikel: schon kleine Ausschläge bei Strom oder Sprit schlagen rasch bis in den Supermarkt durch – und belasten Haushalte spürbar.

Die Daten sind vorläufig – endgültige Werte folgen, könnten aber die Belastung für Konsumenten weiter bestätigen.