Felix Baumgartners Sarg am Weg nach Österreich – wird die Politik bei der Trauerfeier Anstand zeigen?

Er war einer der mutigsten Extremsportler der Welt, sein All-Sprung faszinierte Millionen von TV-Zusehern, er war ein Held – und Felix Baumgartner war unbequem, er hatte seine eigene Meinung, die nicht allen passte. Jetzt ist der Leichnam des Salzburgers, der beim Absturz seines Motor-Paragliders südlich von Ancona getötet wurde, am Weg nach Österreich.

Die Lebensgefährtin des Extremsportlers, die rumänische TV-Journalistin Mihaela Rădulescu Schwartzenberg, dankte den Ermittlern. "Die Staatsanwaltschaft, der ich für ihre Kooperationsbereitschaft danke, hat uns die Leiche direkt nach der Autopsie zurückgegeben, und Felix kann endlich nach Hause nach Österreich gebracht werden", sagte sie aktuell gegenüber der Tageszeitung "Il Resto del Carlino". Rădulescu Schwartzenberg, seit 13 Jahren Baumgartners Lebensgefährtin, urlaubte mit ihm in Porto Sant'Elpidio, als am Donnerstag das Unglück geschah.

Mittlerweile ist auch die exakte Unglücksursache bekannt: an Baumgartners Gleitschirm war eine Kamera montiert worden, die angeblich offenbar unzureichend befestigt war. Aus bisher ungeklärten Gründen geriet sie während des Flugs in die Nähe des Propellers. Dort wurde sie erfasst, was vermutlich zum sofortigen Zusammenbruch des Gleitschirms führte und den Absturz auslöste.

Der Extremsportler wollte – so Zeugen – noch den Notfallschirm aktivieren, doch dafür war die Flughöhe bereits zu gering. Drei Augenzeugen berichteten übereinstimmend, daß sie das Fluggerät in unkontrollierbarem Sturzflug sahen – mit einer eingeklappten, nicht mehr steuerbaren Gleitschirmfläche.

Die Trauerfeier wird zeigen, ob die Politiker aller österreichischen Parteien den Anstand haben, sich korrekt von diesem großen Sportler zu verabschieden. Bisher haben nur FPÖ-Politiker Beileids-Bekundungen veröffentlicht, die schwarz-rot-pinke Regierungsspitze schwieg, auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen fand kein Wort der Trauer für Felix Baumgartner. Auf den Social-Media-Kanälen wird dieses verhalten der Bundesregierung und des Bundespräsidenten scharf kritisiert.