Ausblick auf Linux Mint 22.1

Clement Lefebvre, der Hauptentwickler von Linux Mint, geht im Report für den Monat September auf Änderungen beim für Dezember geplanten Release von Mint 22.1 ein. Dabei geht es einmal um die bisher vom Design her etwas altbackene, hauseigene Desktop-Umgebung Cinnamon in Version 6.4 sowie um den Update-Prozess bei Mint.

Cinnamon 6.4 erhält ein neues Standard-Theme, das dunkler und kontrastreicher als bisher sein wird. Objekte sind abgerundet und es wurde eine Lücke zwischen den Applets und dem Panel eingeführt.



Die Dialoge wurden überarbeitet, ein neuer, in Clutter geschriebener Dialog erlaubt es, nicht mehr reagierende Apps mit "Force Quit" grafisch abzuschießen. Zusätzlich wird an Benachrichtigungen, Animationen, dem Hauptmenü, den pkexec/logout-Dialogen sowie einem neuen Status-Applet gearbeitet.





Bisher betrafen die Forks der Mint-Entwickler meist Komponenten aus dem GNOME-Umfeld. Mit Mint 22.1 wagt man sich an das Paketmanagement und überarbeitet diverse Apt-Bibliotheken und -Werkzeuge. Darüber war bereits im August-Report zu lesen. Lefebvre bemängelte, daß dort an vielen Stellen kleine Fehler auftreten, da viele dieser Tools bei Debian und Ubuntu seit vielen Jahren immer wieder gepatched wurden, aber ihr Design, ihre Übersetzungen, die Funktionen, die sie bieten, oft weder zeitgemäß noch zukunftsträchtig sind. Da diese Dienstprogramme und Bibliotheken für sichere Updates in Mint essenziell sind, haben die Entwickler beschlossen, ihre Verwendung und Pflege zu vereinfachen. Diese Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen.

Dabei wurden Gdebi und apturl zu einem einzigen Dienstprogramm mit dem Namen Captain zusammengefasst. Aptdaemon und mintcommon-aptdaemon wurden zu einer Bibliothek mit dem Namen Aptkit zusammengefasst. Alle Werkzeuge, die zuvor Aptdaemon, Synaptic oder apturl verwendet haben, verwenden nun Aptkit und Captain. Im Zuge dieser Umgestaltung wurde der Code des Update-Managers vollständig überarbeitet und seine Architektur erheblich vereinfacht. Aptdaemon wird mittelfristig irgendwann eingestellt.

Die Anwender werden davon nicht viel mitbekommen, jedoch werden viele kleine Fehler, sogenannte Papercuts, nicht mehr auftreten.