Torvalds gibt Linux 6.15 frei

Linus Torvalds hat mit ein paar Stunden Verzögerung den erwarteten Linux-Kernel 6.15 veröffentlicht. Ein in letzter Minute aufgefallener Fehler war für die Verspätung verantwortlich.

Linux 6.15 kommt damit ziemlich genau zwei Monate nach Linux 6.14. In der Release-Ankündigungs-E-Mail auf der Linux-Kernel-Mailingliste erklärte Torvalds dazu, daß ein in letzter Minute aufgefallener Fehler dazu führte, daß ein neues Feature wieder deaktiviert werden musste. Von dieser Blitzaktion abgesehen, sah in der vergangenen Woche mit dem neuen Kernel alles normal aus.

Torvalds erklärt weiter, daß der Kernel 6.15 viele "zufällige kleine Korrekturen überall" erhalten habe, wobei Treiber "wie üblich für die meisten davon verantwortlich" seien. Relevant sind für Torvalds insbesondere einige bcachefs-Fehlerbereinigungen. Außerdem bügelt Linux 6.15 im Core und in in der Speicherverwaltung (Memory Management, mm) Networking Fehler aus. Nichts davon sehe sonderlich zum Fürchten aus.

Das bedeute auch, daß das Merge Window für die Änderungen für Kernel 6.16 sich am Montag dieser Woche wie üblich öffne. Torvalds frotzelt dazu, daß er "die üblichen Leute proaktiv sein" sehe, sie schickten ihm weiter ihre Pull-Requests. Und das am Memorial Day, einem Feiertag in den USA. Er halte es mit dem US-Postdienst USPS: "Weder Schnee noch Regen noch Hitze noch Dunkelheit der Nacht" – noch der Memorial Day – können das Merge Window stoppen. "Obgleich, wenn ich an den Eis-Sturm im vergangenen Winter denke, stoppt Schnee das Merge Windows doch manchmal. Aber nur temporär", schließt Torvalds seine Mail.

Der Quellcode steht wie üblich auf kernel.org zum Herunterladen und selbst Kompilieren bereit.

Ende März erschien Linux 6.14. Der Kernel hatte Optimierungen im Gepäck, die für mehr Performance bei Windows-Apps unter Wine und beim direkten I/O sorgen sollen. Auch da hatte das Release eine Verzögerung zu verzeichnen, um gleich einen ganzen Tag. Dafür macht Torvalds aber seine eigene Vergeßlichkeit verantwortlich.