Mit Einschränkungen: Microsoft gibt Code des Windows Subsystem für Linux frei
Microsoft hat das Windows Subsystem für Linux (WSL) nun als quelloffenes Projekt freigegeben. Das hat das Unternehmen während seiner Konferenz für Software- und Webentwickler Microsoft Build bekannt gegeben und den Code auf GitHub zur Verfügung gestellt. Nutzer können jetzt "WSL herunterladen, selbst kompilieren, eigene Fixes und Funktionen hinzufügen und an der Entwicklung mitwirken", schreibt der US-Konzern im Entwickler-Blog. Nahezu der gesamte bislang proprietäre Code stehe als Open Source zur Verfügung.
WSL besteht aus mehreren Komponenten. Einerseits umfasst es Kommandozeilen-Anwendungen, die als Einstiegspunkte zur Interaktion mit dem Subsystem dienen, etwa wsl.exe
, wslconfig.exe
und wslg.exe
. Weiterhin gehört dazu die Service-Anwendung, welche etwa die virtuelle Maschine des WSL startet, Distributionen lädt und Dateifreigaben in die Linux-Systeme einhängt. Auch init- und Daemon-Prozesse von Linux und entsprechende Binaries, sowie die Implementierung von plan9 zum Dateiaustausch sind Teil des WSL und jetzt quelloffen verfügbar.
Microsoft gibt nicht alle Teile von WSL frei
Bereits zuvor standen einzelne Bestandteile des WSL unter einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung. Dazu gehört der Linux-Kernel der WSL sowie die Unterstützung für Wayland und X11. Jedoch schließt Microsoft auch einzelne Teile des WSL vom Open-Source-Projekt aus. lxcore.sys
, der Kernel-Treiber von WSL 1, sowie P9rsr.sys
und p9np.dll
, die der Umleitung des Dateisystems von Windows zu Linux dienen, verbleiben explizit unter einer proprietären Lizenz, da sie weiterhin Bestandteil von Windows-Images sind.
"Auch ohne den Zugang zum Quellcode hat die Community zur Entwicklung von WSL beigetragen", chreibt Microsoft im Blog. "Wir sind gespannt, wie sich das Projekt jetzt weiterentwickeln wird." Jedoch ist bislang unklar, wie Microsoft WSL als Open-Source-Projekt verwalten will und mit Codebeiträgen aus der Community umgehen wird. Auf GitHub stellt Microsoft den Quellcode der aktuellen Version 2.5.7 zum Download bereit. Zuletzt fügte Microsoft mit Fedora 42 eine weitere offizielle Linux-Distribution zu WSL hinzu.