Schon verfügbar? RHEL 10 läßt sich vor Ankündigung herunterladen
Red Hat Enterprise Linux (RHEL) ist jetzt in Version 10.0 verfügbar. Zwar gibt es bislang noch keine offizielle Ankündigung, jedoch steht im Kundenportal bereits ein entsprechendes ISO-Image zum Download bereit. Wie das IT-Magazin Phoronix berichtet, habe es zudem seit kurzem mehrere Aktualisierungen in der Dokumentation der Linux-Distribution gegeben. Dies deutet laut dem Bericht auf eine zeitnahe Bekanntgabe des Releases hin, etwa zum kommenden Red Hat Summit, der vom 19. bis zum 22. Mai 2025 stattfindet. Für die Desktop-Nutzung soll RHEL 10 eine überarbeitete Wayland-Unterstützung bekommen und somit X11 endgültig ersetzen.
Bereits in der Vorabversion der Distribution zeigten sich erste Neuerungen, darunter eine Dateiverwaltung für die Webkonsole. Neben dem Betrachten von Dateien und Ordnern lassen sich mit ihr die üblichen Aufgaben wie Kopieren, Einfügen und Löschen erledigen. Ebenso lassen sich häufig ben&oum l;tigte Verzeichnisse als Lesezeichen anlegen und Dateien aus dem Browser auf das RHEL-System hochladen. Außerdem soll RHEL 10 künftig Speicherplatz sparen, in dem es beim Download der Metadaten eines Repositories nicht mehr automatisch die Metadaten der Dateilisten herunterlädt. Eine Ausnahme bildet der dnf-Befehl, wenn zur Ausführung die Metadaten zwingend erforderlich sind.
Um mehrere Versionen eines Programms in den Paketquellen anzubieten, enthielt ein Repository früher mehrere Pakete. Wie bereits im Upstream CentOS Stream 10 ist auch für RHEL 10 zu erwarten, daß es stattdessen nicht-modulare Pakete verwenden wird. Für Desktop-Programme stehen Flatpaks bereit. Eine automatische Firefox-Installation erfolgt jedoch erst, nachdem das System registriert und mit dem Internet verbunden ist. Weiterhin deutet die Betaversion von RHEL 10 auf Änderungen beim grafischen Fernzugriff hin, der mit Remote Desktop Protocol (RDP) anstelle von Virtual Network Computing erfolgt. Einen ähnlichen Wechsel gibt es beim Soundserver PipeWire, der PulseAudio ersetzt.
Ferner ist ein Update des Linux-Kernels geplant, das die Performance und Hardware-Unterstützung verbessern soll. Ebenfalls sollen die Vektor-Befehlssatzerweiterungen nutzbar sein, indem das System das Mikroarchitektur-Level v3 für x64-Prozessoren unterstützt. Außerdem sollen neu angelegte Benutzerkonten standardmäßig über Rootrechte verfügen, wenn die Option nicht expliziert deaktiviert wird. Eine Übersicht zu allen Änderungen ist erst nach der offiziellen Ankündigung in den Release-Notes zu erwarten.