18 Jahre nach Einstellung: Linux streicht Unterstützung für 486er-Chips
Während Windows-User sich gerade mit dem nahenden Ende von Windows 10 und damit auch für viele ältere Hardware herumschlagen müssen, ticken die Uhren in der Linux-Welt anders – und zwar sehr anders. Das verdeutlicht nun eine aktuelle Entscheidung der Kernel-Entwickler rund um Linus Torvalds.
Mit dem für Ende Mai erwarteten Linux Kernel 6.15 streicht das Open-Source-Projekt die Unterstützung für 486er-Prozessoren. 36 Jahre nachdem diese erstmals vorgestellt wurden und 18 Jahre, nachdem Intel die letzten Prozessoren mit dieser Evolutionsstufe der x86-Architektur produziert hat.
Dieser Schritt geht mit der Entfernung von rund 15000 Zeilen Code einher, die nun nicht mehr benötigt werden. Dabei geht es vor allem um die Unterstützung von Systemen, die keine Gleitkommaeinheit (FPU) haben, womit diese Funktionalität bislang in Software emuliert werden musste.
Da diese Änderung an gewisse Prozessor-Features gebunden ist, werden auch eine Handvoll von Prozessoren, die eigentlich zur 586-Familie gehören, nicht mehr unterstützt. Dazu zählt etwa die AMD-Elan-Familie. Im Endeffekt stelle damit der erste Pentium-Prozessor das absolute Minimum für die Nutzung eines aktuellen Linux-Kernels dar, faßt es "The Register" zusammen. Dieser wurde übrigens 1993 vorgestellt.
Wem all das zu früh kommt, dem bleibt zunächst die Verwendung eines älteren Linux-Kernels, wie er derzeit noch bei vielen aktiv gewarteten Distributionen zu finden ist. Irgendwann wird aber natürlich auch das auslaufen. Dann bleibt noch der Wechsel auf Alternativen aus der Welt der freien Software wie NetBSD.