Mozilla und die Nutzungsbedingungen für Firefox

Kaum hat man Mozilla mal gelobt, nehmen sie das zum Anlass, wieder mal Unsinn auf die Menschheit loszulassen. Bei Mozilla sollte man sich ernsthaft Gedanken über die Fähigkeiten des Marketingteams machen, Sachverhalte verständlich zu präsentieren.

Vergangene Woche hatte Mozilla auf seinem Blog erstmals in der Geschichte des Browsers Nutzungsbedingungen und damit einhergehend aktualisierte Datenschutzhinweisea vorgestellt. Aufgrund einer veränderten Technologielandschaft sei die bisher verwendete Open-Source-Lizenz nicht mehr ausreichend, so die Begründung. Mozilla hat seit Jahren aufgrund von nicht nachvollziehbaren Entwicklungen, schlecht vermittelten Entscheidungen und als überzogen empfundenen Gehältern des Vorstands einen schweren Stand in der Community. Doch dieses Mal war die Kritik in den sozialen Medien und der Berichterstattung besonders laut.

Ein Absatz in den Nutzungsbedingungen lautete:

Wie zu erwarten, kam das in der Community nicht gut an. Es wurde vermutet, Mozilla räume sich damit das Recht ein, Anwenderdaten zu verkaufen. Mozilla reagierte und versuchte, die Gemüter zu beruhigen, und formulierte neu:

Folgt man der Auslegung von Mozilla-Kenner Sören Hentzschel auf seinem Blog, so ging es bei der Anpassung der Datenschutzhinweise lediglich um eine rechtliche Absicherung und unter anderem um die Definition des Begriffs "Verkauf von Daten", der weltweit recht unterschiedlich ausgelegt wird.

Wir persönlich unterstellen Mozilla im Zusammenhang mit den vorgenommenen Anpassungen keine bösen Absichten oder Tricksereien, muss aber sagen, daß Mozilla Nachrichten so schlecht verkauft wie kaum jemand. Wir fragen uns angesichts einiger Entscheidungen und der unklaren finanziellen Zukunft, ob Firefox unter dem Schirm von Mozilla eine gesicherte Zukunft hat oder ob es nicht sinnvoll wäre, den Browser, wie bereits zuvor Thunderbird, auszulagern.