Digital River ist insolvent
Kurze Information für Leser, die irgendwie in Geschäftsbeziehungen mit Digital River stehen (Kauf von Software etc.). Wir wurden per Mail darauf hingewiesen, daß das US-Unternehmen wohl insolvent ist.
Digital River, Inc. ist ein US-Unternehmen, das weltweit E-Commerce-, Zahlungs- und Marketingdienstleistungen anbietet. Im Jahr 2013 wickelte Digital River Online-Transaktionen im Wert von mehr als 30 Milliarden US-Dollar ab. Wenn wir es richtig mitbekommen haben, verkauft auch Microsoft Softwarelizenzen über Digital River.
Bereits im Oktober 2024 haben heise.de hier und Golem hier berichtet, daß Digital River wohl durch ausbleibende Zahlungen an Verkäufer und unklare Kommunikation aufgefallen ist. Manchem Verkäufer fehlen Hunderttausende Dollar – in diesem Forenthread tauschen sich Betroffene aus.
Im Oktober/November 2024 wurden bei Digital River die internen Prozesse umgestellt. Fragen dazu werden jetzt neuerdings von Digital River als Supportleistungen kostenpflichtig in Rechnung gestellt. Eine Beantwortung seitens Digital River ist niemals durchgeführt worden. Böse Zungen könnten nun behaupten, sie haben schon vorher durch unberechtigte Support-Forderungen versucht liquide zu werden. Es ist irritierend, wie eine Firma wie Digital River insolvent werden kann. Dort wird nichts eingekauft, sondern Digital River verkauft Produkte für Kunden und kassiert dann Geld für die Infrastruktur und das Payment Handling. Da ist wohl richtig was schief gelaufen.
Auf Mobiflip gibt es noch einige zusätzliche Informationen. Dort heißt es, daß die Plattform MyCommerce von Digital River mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sei. In Deutschland haben wohl die Digital River GmbH und die Digital River Holding GmbH in diesem Zusammenhang Insolvenz angemeldet. Da dürften einige deutsche Kunden betroffen sein.
Bei Golem ist dieser Artikel erschienen, der das Verbot von Kasperky in den USA als Grund für die Insolvenz angibt und auf die hier erschienene Erklärung verweist. Beim Digital River-Kunden wird immer noch ein "technisches Problem" als Grund dafür genannt, daß keine Käufe möglich sind.