Facebook blockiert Linux-Inhalte
Das Anbiedern von Big-Tech CEOs an den amtierenden Präsidenten der USA nimmt skurrile Formen an. In vorauseilendem Gehorsam hatte Mark Zuckerberg bereits vor der Amtseinführung erklärt, auf Facebook und Instagram zunächst in den USA Faktenchecks einschränken zu wollen. Es soll wesentlich einfachere Regeln und weniger Restriktionen geben. Faktisch kommt das einer Annäherung an Elon Musks Plattform X gleich.
Seit dem 19. Jänner beklagen immer mehr Anwender, daß ihre Posts gesperrt werden, wenn sie Themen rund um Linux betreffen. Zunächst fiel das auf der Plattform Distrowatch auf. Dort erschien ein News-Beitrag mit folgendem Inhalt:
Seit dem 19. Jänner 2025 haben die internen Entscheidungsträger von Facebook beschlossen, daß Linux Malware sei und haben Gruppen, die mit Linux in Verbindung stehen, als "Cybersicherheitsbedrohungen" bezeichnet. Alle Beiträge, in denen DistroWatch erwähnt wird, und mehrere Gruppen, die mit Linux und Linux-Diskussionen in Verbindung stehen, wurden entweder abgeschaltet oder viele ihrer Beiträge wurden entfernt.
Als Beleg enthält die News diesen Screenshot:
Ein Widerspruch seitens Distrowatch wurde mit der Antwort beschieden, am nächsten Tag, daß Linux-bezogenes Material im Cybersicherheitsfilter verbleibt. Das Konto des Fragestellers wurde daraufhin gesperrt. Weitere Facebook-Nutzer berichteten gleichlautend, daß ihre Facebook-Accounts gesperrt wurden, nachdem sie Linux-Content oder Links zu Distrowatch gepostet hatten.
Bis jetzt hat Facebook noch keine Erklärung für diese Richtlinienänderung geliefert, was viele in der Linux-Gemeinschaft hoffen lässt, daß es sich um einen vorübergehenden Fehler handelt, der bald behoben sein wird. Facebooks geändertes automatisches Inhaltsfiltersystem könnte die Ursache sein, warum unter anderem DistroWatch-Links als potenzielle Malware oder Cybersecurity-Bedrohungen gekennzeichnet werden.
Besonders skurril wirkt die Situation, wenn man bedenkt, daß Facebook für seine eigene Infrastruktur in hohem Maße auf Linux setzt und häufig Stellenausschreibungen für Linux-Entwickler veröffentlicht. Zudem hat Facebook eine große Open-Source-Abteilung, die in der Vergangenheit bereits einige in House erstellte Software wie React, PyTorch, GraphQL, Draft.js und andere als Open Source freigegeben.