DNS-Blacklist Nixspam stellt Betrieb ein

Das Spamfilter-Projekt Nixspam des iX-Magazins stellt seinen Betrieb ein. Seit dem 16. Jänner führt die DNS-Blacklist (DNSBL) unter dem Domainnamen ix.dnsbl.manitu.net keine Einträge mehr. Administratoren sollten die Konfiguration ihrer E-Mail-Server anpassen – Grund zur Hektik besteht aber nicht, denn der Betreiber der Nixspam-Infrastruktur, der Webhoster manitu, berücksichtigt die Empfehlungen zum Abschalten einer DNSBL in RFC 6471 (dort in Abschintt 3.4). Der Betrieb wird noch mindestens sechs Monate aufrechterhalten, nur liefert die Liste keine Treffer mehr. Damit sollten auch filternde E-Mail-Appliances klarkommen, falls deren Hersteller die internen Filterlisten nicht anpassen.

Nixspam war ein 2003 vom damaligen iX-Redakteur Bert Ungerer begonnenes und 20 Jahre lang betreutes Projekt zur Abwehr unerwünschter E-Mails, die häufig Schadsoftware (oder einen Link dorthin) enthielten und deren Masse und Gefährlichkeit um das Jahr 2000 herum erheblich zunahmen. Erste Filterskripte unter der Bezeichnung "NiX Spam" erweiterten zunächst den damals neuen Inhaltsfilter SpamAssassin. Nixspam ging schließlich 2005 als DNS-Blacklist in Betrieb, identifizierte Versender von Spam-E-Mails und führte eine DNS-basierte Blacklist von IP-Adressen, auf die E-Mail-Systeme zur Abwehr zugreifen konnten. Infrastruktur und Administration übernahm seitdem der Webhoster manitu.

Das Non-Profit-Projekt war eine gemeinschaftliche Anstrengung von manitu, iX und weiteren Personen, die mit Expertise und Engagement über mehr als zwei Jahrzehnte den Wettlauf mit den Spam-Versendern aufnahmen. Dabei trat Heise Medien im Impressum der Nixspam-Website als Betreiber auf und fungierte als Ansprechpartner und rechtliche Absicherung. Im Jahr 2024 zog sich das Unternehmen als Betreiber zurück. Der Webhoster manitu prüfte einen Weiterbetrieb in Eigenverantwortung, jedoch stellte sich eine Absicherung gegen die erwartbaren juristischen Risiken aufgrund von unter anderem DSGVO und NIS2 als nicht wirtschaftlich heraus, wie manitu-Geschäftsführer Manuel Schmitt in seinem Blog erläutert.