Deepin 25: Chinas Vorzeige-Betriebssystem auf Linux-Basis
Deepin, die populärste Linux-Distribution Chinas, basiert auf Debian GNU/Linux und erhält in der neuesten Version 25 neben dem bereits etablierten hauseigenen Desktop, dem Deepin Desktop Environment ("DDE"), ihr eigenes Paketformat sowie atomare Updates und einen eigenen unabhängigen Upstream. Die Linux-Distribution ist zwischenzeitlich so erfolgreich, daß selbst das ministerielle staatliche Betriebssystem Unity Operating System ("UOS") darauf basiert.

Auch in dem auf dem Interesse, gemessen an der Anzahl der Seitenaufrufe, basierenden Ranking der bekannten Website DistroWatch, welche mittlerweile mehr als 270 Linux-Distributionen auflistet, platziert sich das Vorzeige-Betriebssystem der Volksrepublik China zwischenzeitlich bereits auf dem 35. Platz und die Tendenz ist nach wie vor weiter steigend. Doch was steckt eigentlich in Deepin 25? Wir schauen uns dieses Derivat von Debian GNU/Linux einmal im Detail an.

Als Benutzeroberfläche kommt die neueste Version des ursprünglich auf WebKit und HTML5 basierenden hauseigenen Deepin Desktop Environment ("DDE") zum Einsatz, welches schon 2015 auf Qt 5 portiert worden ist und auch anderen Distributionen zugänglich gemacht wird. Der Desktop ist sehr modern gehalten und weiß mit konsistentem Design zu gefallen. Auch die starke Anpassbarkeit und der konfigurierbare Launcher stehen KDE Plasma und Gnome bei den Konfigurationsmöglichkeiten und Features in nichts nach.

Deepin 25, welches bereits 2024 in einer ersten Beta erschienen ist und damit für eine Linux-Distribution eine vergleichsweise lange Entwicklungsphase hinter sich hat, bietet jetzt auch erstmals eine optional "schwebende" Taskleiste an und ist hinsichtlich seiner Bedienbarkeit auf dem Niveau westlicher Systeme.
Ein weiterer äußerst interessanter Aspekt von Deepin 25, welches jetzt in einer ersten Vorschau erschienen ist und werkseitig den Betriebssystemkernel Linux 6.12.9 nutzt, sind die Technologie-Partnerschaften, welche die Entwickler eingegangen sind und die neben den Optimierungen für Intel Core Ultra und KI-Workflows jetzt auch die neuesten China-CPUs von Loongson sowie RISC-V-Systeme unterstützen. Im Mittelpunkt stehen zudem die mit Deepin 23 eingeführten KI-Features des Betriebssystems, welche dem Copilot von Microsoft ähnlich sind.
Das freie Betriebssystem kommt zudem mit hauseigenen Apps, deren Anzahl sich mittlerweile auf mehr als 40 beläuft. Dazu gehört der Deepin Browser und der Deepin Mail-Client, der Deepin System Monitor und das Deepin Terminal sowie das neue und auf FFmpeg basierende Deepin Movie. Die systemeigenen Anwendungen erhöhen außerdem noch einmal die Konsistenz durch ein einheitliches UX-Design. Auch Künstliche Intelligenz steht im Fokus und so hat Deepin 25 seinen eigenen Assistenten mit Large Language Model ("LLM") à la Copilot mit an Bord.
Mit einem geeigneten Tool wie Ventoy oder Rufus lässt sich das rund 6 Gigabyte große Systemabbild des neuen Deepin 25 auf ein USB-Speichermedium schreiben und testen. Auf Wunsch lässt sich die Linux-Distribution anschließend mit einer komfortablen grafischen Installationsroutine auf einer SSD installieren.
Weitere Informationen liefern die offiziellen Release Notes zu Deepin 25.