Mindestens fünf Jahre weiterer Support für Windows 10

Am 14. Oktober 2025 fällt für Windows-10-User die Entscheidung: wollen sie das Betriebssystem weiterverwenden oder doch auf Windows 11 oder ein anderes OS umsteigen? In etwas mehr als 180 Tagen stellt Microsoft nämlich den kostenlosen Support für Windows 10 ein. Ab dann können neue Sicherheitspatches über die Extended Security Updates für maximal drei Jahre (Unternehmen) bzw. ein Jahr (Privathaushalte) lang bezogen werden. Es gibt aber auch alternative Anbieter.

Einer davon ist 0Patch. Das Unternehmen bietet im jährlichen Abonnement Micropatches für eigentlich nicht mehr offiziell unterstützte Windows-Versionen an. Zuletzt wurden so etwa Windows 7 und Windows Server 2012 R2 mit Patches für Sicherheitslücken ausgestattet. Das soll zum Stichtag auch für Windows 10 kommen. "Ab Oktober 2025 wird 0Patch die Sicherheit von Windows 10 v22H2 übernehmen und mindestens fünf weitere Jahre lang kritische Sicherheitspatches dafür bereitstellen – sogar länger, wenn eine Nachfrage auf dem Markt besteht", schreibt das Unternehmen im Blogpost.

Diese Sicherheitspatches sollen vor allem kritische Lücken in diversen Applikationen beheben, sodaß das Betriebssystem in der Theorie weiterhin mit weniger Bedenken im Internet genutzt werden kann. 0Patch will dabei neben bekannten 0day-Lücken auch solche Lücken schließen, die auf Anwendungen Dritter zutreffen.

Als Beispiel nennt der Hersteller Probleme mit dem unsicheren NTLM-Protokoll. Die werden von Microsoft selbst nicht gefixt, wenn es sich nicht um eine Windows-Komponente handelt. Generell will das Unternehmen auch einige verbreitete Nicht-Microsoft-Produkte absichern – darunter der Adobe Reader, Foxit Reader, Winrar, 7-Zip, Zoom, Dropbox und NitroPDF.

0Patch-Updates unterscheiden sich dabei von den offiziellen Microsoft-Patches. Sie werden erstens nicht über Windows Update und offizielle Microsoft-Server aufgespielt. Stattdessen laden Kunden eine Client-Applikation herunter, die sich mit den 0Patch-Servern verbindet und dort regelmäßig Updates abfragt. Zweitens verändern die Patches nicht die Dateien an sich. Laut Hersteller werden die Micropatches nur auf laufende Prozesse angewendet.

Durch diesen Ansatz der DLL-Injection wird zusätzlicher Arbeitsspeicher benötigt. Laut Hersteller sind das bei einem typischen Windows-10-System etwa 70 MByte. Der RAM-Bedarf dürfte mit steigendem Alter von Windows 10 aber ansteigen, wenn immer mehr Sicherheitslücken erkannt und durch weitere DLLs gefixt werden. Gleiches gilt auch für CPU-Zeit, die durch die stets laufende 0Patch-Software benötigt wird.

Die Software sammelt auch einige Telemetriedaten, die laut dem Hersteller für die Verbesserung des eigenen Produkts genutzt werden. Dazu zählen Informationen wie IP-Adressen, Computernamen und eine Liste der Applikationen, die auf dem Computer installiert sind und mit einem Patch ausgestattet werden können. 0Patch kostet aktuell 25 Euro jährlich und ohne Mehrwertsteuer. In Österreich liegt der Preis also bei etwa 30 Euro im Jahr.