U-Bahnen evakuiert: Ganz Spanien ohne Strom!
Millionen von Menschen in Spanien und Portugal waren und sind noch von Stromausfällen unterschiedlicher Dauer betroffen, wie El Pais schreibt. Die Stromausfälle beeinträchtigten sowohl in Spanien als auch in Portugal die Kommunikationsnetze, Flughäfen und Hochgeschwindigkeitsverkehrsnetze. Auch Ampeln und Einkaufszentren sind betroffen, schreibt die Zeitung weiter. Auf den Straßen kam es zu chaotischen Szenen. Spitäler waren durch den Einsatz der Generatoren nicht beeinträchtigt.
Auch in Portugal ist der Stromausfall großflächig. In Frankreich und Italien wurden ebenfalls einige Stromausfälle gemeldet. Es gibt noch immer keine offizielle Erklärung für die Stromausfälle. Die einheimischen Medien berichten über Probleme mit dem europäischen Stromnetz, von denen auch die nationalen Netze auf der Iberischen Halbinsel betroffen waren. Ein Brand im Südwesten Frankreichs, auf dem Berg Alaric, der eine Hochspannungsleitung zwischen Perpignan und dem östlichen Narbonne beschädigte, wurde ebenfalls als mögliche Ursache genannt.
Der heimische Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) bestätigte auf Anfrage, "daß es auf der Iberischen Halbinsel heute, den 28. April 2025, gegen 12.31 Uhr zu einem technischen Zwischenfall kam, der offensichtlich weitreichende Stromausfälle in der Region zur Folge hatte". "Die österreichische Stromversorgung ist und war zu keinem Zeitpunkt durch den Zwischenfall betroffen", wurde betont.
Aktuell werde an der Wiederherstellung der vollständigen Stromversorgung in den betroffenen Gebieten gearbeitet. Die Aufarbeitung des Vorfalls werde über den Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSOE) koordiniert. Darüber hinaus liegen APG keine weiteren Informationen über die Ursache oder das Ausmaß vor, wie es hieß.
Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg hat anläßlich des Stromausfalls erneut zu einer besseren Vorbereitung gemahnt: "Man muß das Thema endlich ernst nehmen", sagte er. Bevölkerung und Organisationen müssen wissen, wie sie im Ernstfall handeln. Die Gefahr, daß sich die aktuellen Ausfälle nach Österreich ausbreiten, sehe er derzeit nicht. Längere Ausfälle hätten aber auch Auswirkungen auf Lieferketten.
Wie weitreichend die Folgen sind, hänge davon ab, wie lange der Stromausfall dauert und inwiefern die Logistik betroffen ist. Wenn es für mehrere Stunden keine Elektrizität gibt, würde sich das beispielsweise in der Automobilindustrie bemerkbar machen, wo man auch auf Just-in-Time-Produktion setzt. Selbst wenn der Ausfall beendet ist, könne es noch länger dauern, bis alle Systeme wieder laufen, wie sich beispielsweise am britischen Flughafen Heathrow im März gezeigt habe, so Saurugg.
Saurugg mahnte im Gespräch erneut zu mehr Vorbereitung auf individueller, aber auch auf Unternehmensebene. "Die Bevölkerung muß in der Lage sein, sich selbst zu helfen." Jeder Einzelne sollte sich etwa zwei Wochen selbst versorgen können. Aber auch Unternehmen und Organisationen müssten sich besser vorbereiten, beispielsweise mit einem Leitfaden, den die Sozialpartner zum Thema herausgegeben haben. "Jede Organisation sollte wissen, welche Probleme zu erwarten sind und wie man Schäden reduzieren kann", sagte Saurugg.
Auch auf nationaler Ebene brauche es eine bessere Koordination und Abstimmung, auch der Rechnungshof habe im Jänner kritisiert, daß es im Fall eines Blackouts keine gesamtstaatliche Vorgehensweise gebe.
VKI-Expertin Nina Eichberger sagt: "Jeder Haushalt sollte Vorräte für mindestens sieben, besser 14 Tage haben!" Die besten Notfall-Lebensmittel:
- Sauerkraut (hält ewig!)
- Quetschies (auch für Erwachsene!)
- Pflanzliche Würste (überraschend lange haltbar!)
- Eiweißquellen: Gekochte Eier, Tofu, Dosen mit Bohnen/Linsen/Kichererbsen, pflanzliche Drinks
- Getreideprodukte: Haferflocken, Müsli, Knäckebrot, Zwieback, Reis-/Maiswaffeln, Wraps
- 2,5 Liter Wasser pro Person/Tag (Vorsicht: Haustiere nicht vergessen!)
- Unterm Bett: Perfekt für Reis & Nudeln
- Im Sofa: Die meisten vergessen diesen Stauraum!
- Vakuumieren: Frisches Essen hält so monatelang!
Die größten Blackout-Fehler
- Nur an sich selbst denken (Medikamente für Oma vergessen!)
- Kein Brennstoff für den Grill (der wird Ihr bester Freund!)
- Kein Radio ohne Strom (Handkurbel-Modelle retten Leben!)
In mehreren Gemeinden auf Grönland sind am Montag der Zugang zum Internet, das Telefonnetz, der Fernsehempfang, das Radio und die SMS-Dienste ausgefallen, womöglich infolge des historischen Stromausfalls in Spanien und Portugal. Das jedenfalls legt eine Mitteilung des grönländischen Post- und Telekommunikationsunternehmens Tusass nahe, in dem dieser Zusammenhang hergestellt wird. Dort heißt es, daß es keinen Kontakt zu Anlagen des Providers in Maspalomas auf Gran Canaria gibt, "auf die wir für die Versorgung der Kunden in den Satellitengebieten dringend angewiesen sind". Man sei dabei, das Problem zu lösen und versuche zu ermitteln, ob das Problem mit dem großen Stromausfall zusammenhängt.