Deutschland: Einbürgerungs-Rekord, plus 46 Prozent

Der Hauptgrund für diesen Anstieg ist das reformierte Staatsangehörigkeitsrecht, das seit dem 27. Juni 2024 in Kraft ist. Es verkürzt unter anderem die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von acht auf fünf Jahre. Für besonders gut integrierte Menschen – etwa mit schulischen oder beruflichen Erfolgen – ist sogar eine Einbürgerung nach nur drei Jahren möglich. Zudem erlaubt das neue Gesetz grundsätzlich die doppelte Staatsbürgerschaft.

Ein besonders großer Anteil der neuen deutschen Staatsbürger stammte aus Syrien: etwa 83000 eingebürgerte Personen – mehr als jede vierte – hatten zuvor die syrische Staatsangehörigkeit. Dahinter folgten Personen aus der Türkei (acht Prozent), dem Irak (fünf Prozent), Rußland (vier Prozent) und Afghanistan (drei Prozent).

Besonders auffällig ist der Anstieg bei russischen Staatsangehörigen: ihre Zahl stieg von knapp 2000 im Jahr 2023 auf fast 13000 im Jahr 2024 – mehr als das Sechsfache. Auch bei türkischen Staatsangehörigen gab es einen deutlichen Zuwachs: ihre Einbürgerungszahlen haben sich mehr als verdoppelt. Bei Syrern lag der Anstieg bei rund zehn Prozent.

Das Statistische Bundesamt wies darauf hin, daß bei der Bewertung der Zahlen insbesondere die gesetzlichen Neuerungen berücksichtigt werden müssen. Diese haben das Verfahren erheblich beschleunigt und erleichtert.

Gleichzeitig kündigte die Bundesregierung an, die beschleunigte Einbürgerung nach nur drei Jahren für besonders gut integrierte Personen künftig wieder abschaffen zu wollen.