Polit-Wirbel um Tempo 80 auf A2 vor den Toren Wiens

Quasi als "Weihnachtsgeschenk" für die Autofahrer unterschrieb die scheidende Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) einen Bescheid zur "Genehmigung einer durch Radargeräte kontrollierten Temporeduktion" für den A2-Streckenabschnitt auf Höhe Wiener Neudorf (NÖ). Seit kurzem gilt hier nun Tempo 80.

Mit scharfer Kritik reagiert Niederösterreichs FPÖ-Landesparteiobmann und Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer auf die Einführung der "Tempo 80 Schikane" auf der vierspurigen Südautobahn (A2) bei Wiener Neudorf. "Das ist realitätsfremd und eine Zumutung für die Autofahrer. Wozu gibt es eine bestens ausgebaute vierspurige Autobahn, wenn die Menschen dann erst wieder ausgebremst werden. Das ist eine gezielte Schikane der Autofahrer durch die grüne Ministerin Gewessler, die sich vor ihrem Abgang noch ein Denkmal setzen will. Die Maßnahme widerstrebt dem grundlegenden Zweck einer Autobahn, nämlich schnellen und effizienten Verkehr. Gut, daß die giftgrüne Verkehrspolitik ein Ablaufdatum hat", gibt Landbauer Gas.

Der FP-Gemeinderat in Wiener Neudorf, Robert Stania, erinnert Bürgermeister Herbert Janschka an seine Aussagen von vor fünf Jahren. Dieser habe noch vor dem Baustart Österreichs größter Lärmschutzwand in Wiener Neudorf verkündet, daß man sich mit der ASFINAG auf einen wirksamen (!) Lärmschutz geeinigt habe. Und damals (15.1.2020) schrieb Bürgermeister Janschka auf seinem persönlichen Bürgermeisterblog: "In wenigen Monaten sollen die Bauarbeiten beginnen. Dort, wo es derzeit sehr laut ist (bis zum 3-fachen des Erlaubten) wird es zwar nicht absolut ruhig, aber erträglich sein und dort, wo der Autobahnlärm heute mäßig, aber störend ist, wird es ruhig werden."

Insgesamt haben die Steuerzahler rund 17 Millionen Euro für die Errichtung der 13 Meter hohen Lärmschutzwand bezahlt. "Die Gemeinde selbst hat rund eine Million Euro investiert. Und alles dafür, da&szig; sich der Bürgermeister jetzt um 180 Grad dreht und behauptet, er hätte damals schon gewusst, daß das nicht viel bringen wird. Herr Janschka dreht sich die Tatsachen so zurecht, wie er sie gerade braucht. Das ist unehrlich. Ich höre von vielen Bürgern, daß der 80er auf dieser Strecke zu keiner spürbaren Verbesserung der Lärmbelastung geführt hat", so Stania.

Die Freiheitlichen vor Ort wollen erneute Lärmmessungen durchführen lassen – das sei von Bürgermeister Janschka abgelehnt worden – und drängen auf verbesserte bautechnische Maßnahmen, "die tatsächlich etwas bringen und den Ist-Zustand verbessern, aber keine ideologischen und symbolischen Tempolimits, die jetzt nach Errichtung der Lärmschutzwand völlig praxisfremd sind und noch dazu die Ist-Situation laut vielen betroffenen Bürgern gar nicht verbessern", so der FP-Gemeindrat.