"Danke" Pfandsystem! Das sind die Folgen für den Gelben Sack
Seit Jänner gilt in Österreich das Einwegpfand auf Plastikflaschen und Dosen – mit deutlichen Folgen für die Altstoff Recycling Austria (ARA): 55000 Tonnen Verpackungsmaterial fehlen seither im Gelben Sack. Das ist rund ein Viertel aller Verpackungen. Der Verlust an Material bedeutet ein Umsatzminus von rund 45 Millionen Euro, wie ARA-Vorstand Harald Hauke gegenüber dem Kurier erklärt.
Betroffen sind 30000 Tonnen PET-Flaschen und 25000 Tonnen Aludosen, die nun direkt über den Pfandsystem-Betreiber EWP Recycling Pfand Österreich erfaßt werden – und nun nicht mehr im Gelben Sack landen.
Die Folgen sind schmerzhaft fürs Börserl: den finanziellen Verlust muß die ARA jetzt mit Gebührenerhöhungen wett machen. Anfang 2025 wurden die Preise für Kunststoffverpackungen um 15 Prozent, für Metallverpackungen sogar um 50 Prozent angehoben. Dazu kommt: auf dem Land sollen zudem Abholintervalle verlängert werden – statt alle vier Wochen wird nun nur noch alle sechs Wochen eingesammelt. In Wien bleiben die gewohnten Intervalle bestehen.
Ob sich das Pfandsystem langfristig lohnt, sei offen, so ARA-Vorstand Thomas Eck. Das System koste viel Geld, und die gesammelten Verpackungen legen weite Strecken zurück. Persönlich profitiert habe immerhin sein Sohn – "Er hat sein Taschengeld verdreifacht."
Zusätzlich beklagt die ARA die Bürokratie: die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR) bringe zahlreiche unklare Regelungen. Viele Rechtsakte seien noch ausständig. Die Unsicherheit für Betriebe wächst – während die Entsorgungskosten für alle steigen.
Bei der Erfüllung der Recyclingziele sehen die ARA-Vorstände ihr Unternehmen auf gutem Weg. Die von der EU vorgegebenen Ziele werden teilweise sogar übertroffen.